Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft: Intelligente Technologien und Cloud-Architekturen rücken in den Fokus

GEFMA 945: Der Trendreport 2025

Die Digitalisierung prägt zunehmend die Art und Weise, wie Gebäude ­geplant, gebaut, betrieben und weiterentwickelt werden. Mit dem ­„Trendreport Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft 2025“ legt gefma gemeinsam mit dem Research- und Beratungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder jetzt die siebte Auflage einer langjährigen Studienreihe vor – inhaltlich deutlich erweitert und thematisch neu ausgerichtet.

Der neue Trendreport hat in diesem Jahr folgenden Themenschwerpunkte:

 Akzeptanz von Geschäftsmodellen und zugehörigen Investitionsplanungen

 CAFM/IWMS/CPIP (Connected Portfolio Intelligence Platforms)

 ESG und Regulatorik

 BIM, Gebäudeautomation, IoT und digitaler Zwilling

 Integration von Künstlicher Intelligenz in Real-Estate-Prozesse

 IT-Security der Gebäudedigitalisierung

 Service Robotik

 Workplace Management

 Digitales Property Management und kaufmännisches FM

 

Fragmentierter Software-Markt

Der Markt für immobiliennahe Software ist fragmentiert und durch eine hohe Spezialisierung der Anbieter gekennzeichnet. Nur wenige Unternehmen verfügen über ein umfassendes Portfolio, das alle relevanten Anwendungsfelder digitaler Immobilienlösungen abdeckt. Dies spiegelt sich auch in den Umsatzstrukturen der im Trendreport berücksichtigten Anbieter wider: 58 % der Unternehmen erzielten im Jahr 2024 einen Jahresumsatz von weniger als 5 Mio. €.

Nur jedes fünfte Anbieterunternehmen überschritt die Umsatzmarke von 10 Mio. €. Im Leistungsspektrum der aufgenommenen Anbieterunternehmen dominieren CAFM- und IWMS-Lösungen: 70 % der Unternehmen geben an, entsprechende Anwendungen bereitzustellen. Auf Platz zwei folgt das Energiemanagement, das 57 % der Anbieter abdecken.

Darüber hinaus integrieren einige Anbieter ergänzende Module, etwa für das Baumanagement, die Disposition technischer Ressourcen oder das Kostencontrolling in ihren Software­lösungen.

Die wichtigste Kundengruppe sind Industrieunternehmen. Dahinter folgen Facility-Service-Anbieter, die Immobilienwirtschaft sowie Logistikunternehmen.

Digitalisierungsgrad in der ­Immobilienwirtschaft

Immobiliennahe Dienstleistungen sind bislang nur in geringem Maß digitalisiert. Nach Einschätzung der Softwareanbieter befindet sich ein Großteil des Marktes noch in einer frühen Digitalisierungsphase. In vielen Unternehmen dominieren weiterhin einfache Office-Anwendungen und konventionelle CAFM-Systeme den technologischen Alltag. Lediglich rund ein Fünftel der Anwender setzt nach der Einschätzung der Anbieter bereits auf moderne Softwaretechnologien für Integrated Workplace Management oder Gebäudeautomation. Nur fünf Prozent der Anwender werden als digitale Vorreiter wahrgenommen. Sie implementieren innovative Technologien – wie Künstliche Intelligenz, Robotik oder intelligente Automatisierungslösungen – bereits in frühen Marktphasen. Da die Immobilienbewirtschaftung für viele Unternehmen nicht zum Kerngeschäft zählt, wurden Investitionen in die Digitalisierung des Gebäudemanagements lange vernachlässigt. Die aktuelle Marktdynamik führt jedoch zu einer Neubewertung: Steigende Energiepreise, verschärfte gesetzliche Anforderungen an unternehmerische Nachhaltigkeitskriterien sowie flexible Zeit- und Arbeitsplatzmodelle verändern die Anforderungen an die Nutzung von Gebäuden.

Immobilienbetreiber sind zunehmend auf den Einsatz digitaler Anwendungen angewiesen, um notwendige Daten und Kennzahlen tagesaktuell zu erheben, auszuwerten und zu analysieren.

So entwickelt sich der Markt

Der steigende Bedarf an Digitallösungen in der Immobilienwirtschaft spiegelt sich in den optimistischen Markterwartungen der Anbieter immobiliennaher Software sowie in deren wachsendem Neukundengeschäft wider. So erzielten die im Trendreport aufgenommenen Anbieter im Jahr 2024 über ein Drittel ihres Gesamtumsatzes mit Erstprojekten und Neukunden. Ein Vergleich der letzten Geschäftsjahre unterstreicht die Dynamik: 2023 betreuten lediglich 9 % der befragten Anbieter mehr als 20 Neukunden. Im Jahr 2024 stieg dieser Anteil auf 17 %. Gleichzeitig sank die Zahl der Unternehmen, die lediglich fünf oder weniger Neukunden gewannen, von 43 auf 37 %. Auf Anbieterseite erwarten die Unternehmen vor diesem Hintergrund eine Zunahme des Marktvolumens für immobiliennahe Software um 12,8 % im Jahr 2025.

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