Drees & Sommer: Neue Studie zum FM-Anbietermarkt

International agierende Unternehmen möchten mit FM-Dienstleistern zusammenarbeiten, die länderübergreifende innovative Modelle mit hoher Eigenleistungstiefe anbieten. Schließlich spüren stehen vor allen produzierende Firmen den Druck der Märkte: Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, gilt es, Sekundär- und Facility-Management-Prozesse europaweit zu standardisieren. Der Anbietermarkt ist im Gegenzug auf diesen Wandel unzureichend vorbereitet. Dies ergab eine Studie von Drees & Sommer. Rund 100 Facility-Management-Dienstleister aus dem ganzen europäischen Kontinent gaben Auskunft über ihr Angebot auf den europäischen Märkten. Das Ergebnis: Keiner der Anbieter deckt ganz Europa mit einer umfassenden Eigenleistungstiefe ab.  
Die jüngsten Erfahrungen von Drees & Sommer haben gezeigt, dass globale, internationale Kunden – allen vorab Industrieunternehmen – nach FM-Anbietern suchen, die länderübergreifend innovative Modelle mit hoher Eigenleistungstiefe anbieten. Bisher gibt es jedoch keine Transparenz, die aufzeigt, ob der Markt diesen Anforderungen auch gewachsen ist. Aus diesem Grund hat Drees & Sommer eine internationale Studie durchgeführt, die zyklisch jährlich wiederholt werden soll, um daraus die Entwicklungen am Anbietermarkt kontinuierlich im Blick zu haben. Ziel der Studie war es, relevante Informationen zum europäischen FM-Markt, der Dienstleisterstrukturen mit ihrer jeweiligen Eigenleistungstiefe im kaufmännischen, technischen und infrastrukturellen Bereich sowie zur Art und Umfang internationaler und grenzüberschreitender, strategischer Partnerschaften zu erhalten.  
Die Diskrepanz zwischen Anforderungen und Markt bedeutet für international agierende Unternehmen oftmals eine enorme Herausforderung – so haben die Entscheider meist nicht die Möglichkeit, alle immobilienrelevanten Leistungen für ihre europäischen Standorte in die Hände eines strategischen Betreibers zu geben, sondern müssen in zum Teil aufwändigen Auswahlverfahren die Unternehmen für die einzelnen Länder mit individuellen Lösungen dem Markt anpassen, beziehungsweise Leistungen implementieren.
 
Kein Anbieter deckt ganz Europa ab
Auf die Frage, ob der Dienstleister Verträge, die mindestens zwei Länder umfassen, mit ihren Auftraggebern haben, haben 45 % der Befragten mit ja, 55 % mit nein geantwortet. Ganz Europa deckt dabei kein Anbieter mit hoher Eigenleistungstiefe ab. Demzufolge haben die Auftraggeber derzeit nur die Wahl zwischen Modellen mit hoher Eigenleistungstiefe, die jedoch nicht europaweit angeboten werden, und reinen Management-Modellen, bei denen die Leistungen an Subunternehmer vergeben werden. Die Studie hat einen erkennbaren Trend zum weiteren Outsourcing von FM-DienstIeistungen in ganz Europa aufgezeigt – über nahezu alle Branchen hinweg. Folglich werden auch die oben bereits genannten Marktanforderungen internationaler Kunden an internationale Dienstleister weiter steigen. Die Dienstleister sind gefordert, darauf zu reagieren.  
 
Green FM europaübergreifend noch in den Kinderschuhen
Ernüchternd waren die Ergebnisse zum Teilbereich Green FM: So schätzen zwar 86 % der Befragten die Leistungen des Green FM als für ihre Kunden sehr wichtig ein, jedoch bieten gerade 72 % Green-FM-Leistungen selbst an – und auch diese nicht in ganz Europa. Mittels Freitexteingabe konnten die Befragten die Leistungen angeben, die sie in diesem Bereich anbieten. Aufgeführt wurden  Green Lease Contracts  Energie- und Müllmanagement  Unterstützungsleistungen bei Green-Building-Zertifizierungen  Green Cleaning  
 
Strategische, ganzheitliche Green-Building-Leistungen werden von den Dienstleistern überwiegend nicht angeboten. Nachhaltigkeitsmessungen im Betrieb und die Ableitung von Optimierungsmaßnahmen – wie sie von Global Playern vermehrt gefordert werden – sind für die operativen Anbieter in Europa derzeit größtenteils (noch) Zukunftsmusik.  
Auch die Frage nach innovativen Lösungskonzepten zeigt auf, dass die Anbieter den Marktanforderungen hinterherhinken. Auf die Frage bietet Ihr Unternehmen innovative Lösungskonzepte an, haben 52 % mit ja, und 1,5 % mit nein geantwortet. Über 46 % haben diese Frage gar nicht beantwortet. Davon ausgehend, dass ein Unternehmen, das Innovationen anbietet, diese auch publiziert, ist die Innovationskraft bei den Dienstleistern europaübergreifend noch in den Kinderschuhen. Im Freitextfeld wurden unter anderem Total FM, Ergebnisorientierte Leistungen und Ergebnisgarantie, Energiemanagement mit zustandsorientierter Instandhaltung, Life Cycle Modelle inkl. Investitionen und Instandhaltungsgarantie und Gainsharing-Modelle angegeben. Nirgends zu finden waren CO2-Footprint-Optimierungen oder übergreifende strategische Managementkonzepte.
 
Weitere Informationen unter www.dreso.com

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