Digitale Gebäudetechnologien als Schlüssel für Klimaschutz und Energieeffizienz

Als einer der Hauptverursacher von CO2-Emissionen in Deutschland muss der Gebäudesektor Verantwortung übernehmen und zeitnah handeln. Bis 2030 können durch Gebäudeautomation insgesamt bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, das belegt eine aktuelle Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter anderem von Techem unterstützt worden ist. Digitales Messen ist damit der Schlüssel für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz im Gebäudesektor.


Für mehr Energieeffizienz im Gebäude braucht es einen transparenten und umfassenden Überblick über Verbrauch und Einsparpotenziale, was aufgrund der Komplexität und Vielschichtigkeit analog nicht möglich ist. Als Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäude hat Techem die Verknüpfung von Klimaschutz und Digitalisierung zum zentralen Handlungsfeld erhoben. In der Bitkom-Studie beschreibt das Unternehmen anschaulich, wie am Hauptsitz in Eschborn schon heute Heizungsanlagen sukzessive auf einen digitalen Leitstand aufgeschaltet und gemonitort und so digital erhobene Verbrauchsdaten effektiv für Treibhausgaseinsparungen genutzt werden können. Die gesammelten Echtzeitinformationen werden mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet und Ineffizienzen, zum Beispiel bei Heizungsanlagen, identifiziert. In diesen Fällen macht der Leitstand frühzeitig auf Reparatur- oder Wartungsbedarf aufmerksam und vermeidet so unnötigen Energieverbrauch oder Kostenfallen. 

„Eine gute Datenbasis senkt Kosten und ermöglicht bezahlbares, klimaschonendes und gesundes Wohnen. Denn Messen schafft Bewusstsein“, führt Matthias Hartmann, CEO bei Techem, aus. „Hierfür gilt es, das Messwesen für die verschiedenen Energieströme wie Strom, Gas oder Wärme in den Immobilien weiter zu bündeln. Nur so erhält man einen Gesamtüberblick über die Energieflüsse im Gebäude, kann diese optimieren und den Verbrauch senken. Gebäude und Quartiere der Zukunft müssen ein klimaschonender, vernetzter und gesunder Lebens- und Arbeitsraum sein“, so Hartmann weiter.


Das große Potenzial der Gebäudeautomation belegt auch die Bitkom-Studie, in der ausgewählte Technologien hinsichtlich ihrer Potenziale und Auswirkungen für Klimaschutz und Energieeffizienz analysiert wurden. Demnach werden laut der Studie derzeit noch mehr als 90 Prozent des Energieverbrauchs im Gebäudesektor für das Heizen und die Warmwassererzeugung genutzt. Selbst wenn der Ausbau von Gebäudeautomation im Wärmebereich nur im aktuellen Tempo voranschreiten würde, könnten dadurch bis 2030 jährlich bereits bis zu 5,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Mit einem politisch gesteuerten, verstärkten Einsatz digitaler Technologien könnten sich die Einsparungen im gleichen Zeitraum sogar auf 10,8 Millionen Tonnen erhöhen. Weitere knapp 0,7 Millionen Tonnen Einsparpotenzial entfallen auf eine bedarfsgerechte automatisierte Kühlung und Beleuchtung. Und laut Studie bietet auch eine intelligente Sektorenkopplung inklusive geeigneter Speichermöglichkeiten großes Potenzial: Bei beschleunigtem Ausbau ließen sich bis 2030 jährlich weitere 3,28 Millionen Tonnen CO2 einsparen. So erlaubt die Digitalisierung auch das vielschichtige Miteinander dezentraler, erneuerbarer Energiequellen auszubalancieren, Erzeugung und Verbrauch im Gleichgewicht zu halten und eine weitgehend CO2-neutrale Versorgung zu sichern. 

Matthias Hartmann, CEO von Techem: „Wir benötigen eine deutlich schnellere Geschwindigkeit für die Energiewende im Immobiliensektor. Nur wenn wir jetzt das Tempo deutlich anziehen und die Energiewende durchgängig digitalisieren, wird es uns gelingen, die Klimaschutzziele doch noch zu erreichen.“ „Digitale Technologien können den Ausstoß von Treibhausgasen und den Energiebedarf von Gebäuden massiv senken – sie sind schnell einsatzbereit, entfalten ihr Potenzial unmittelbar und müssen daher viel stärker als bislang in der Klimapolitik berücksichtigt werden“, ergänzt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. 


HKVO-Novelle als Grundlage für mehr Verbrauchsbewusstsein

Der Klimaschutz kann durch Digitalisierung und die intensivere Nutzung von Daten erheblich vorangetrieben werden. Die jüngst verabschiedete Novelle der HKVO schafft dabei die Grundlage für die regelmäßige, unterjährige Verbrauchsinformation. Damit ist es jedoch nicht getan. „Die Studie zeigt einmal mehr, dass sich mit einer stabilen Datenbasis fundierte Schlussfolgerungen über den Energieverbrauch in und von Immobilien ziehen lassen. Wir benötigen jetzt verlässliche, politische Rahmenbedingungen für die bessere Nutzung anonymisierter Verbrauchs- und Messdaten zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden“, so Matthias Hartmann.


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