Optimierte Reinigungskonzepte: Ökologisch sinnvoll und ­ ökonomisch vorteilhaft

Nachhaltige Facility Services

Der soziale Druck durch Verbraucher und Mitarbeiter wächst und
strengere Nachhaltigkeitsrichtlinien wie die Corporate Sustainability ­Reporting ­Directive (CSRD) fordern ebenso zu nachhaltigem Handel auf wie die anhaltende Energiekrise. Eine nachhaltige Unternehmensführung ist dabei nicht nur für die Nachhaltigkeitsbilanz, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht vorteilhaft. Richtig umgesetzt, bedeutet Nachhaltigkeit Ressourceneffizienz, Kostenreduktion und Imagegewinn.

Sollen Ressourcen eingespart und Emissionen vermieden werden, kann das Facility Management und insbesondere der ressourcenintensive Bereich der Gebäudereinigung eine große Rolle spielen. Rund 30 % der CO2-Emissionen in Deutschland werden im Gebäudebestand verursacht. Doch bislang werden im Bereich des öffentlichen und gewerblichen Gebäudebetriebs oftmals noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Erreichung der gesetzten Klimaschutzziele zu unterstützen.

In der täglichen Zusammenarbeit mit Verantwortlichen des Facility Managements legen wir bei Wackler deshalb durch eine gezielte Optimierung der Reinigungskonzepte die Basis, um langfristig und nachhaltig die Erzeugung von CO2-Emissionen und Umweltbelastungen zu reduzieren – etwa indem Energie eingespart und der Verbrauch von Wasser und Reinigungschemie verringert wird.

Schon kleine Änderungen haben Einfluss auf die Nachhaltigkeitsbilanz. Das zeigt folgendes Beispiel aus der Reinigungspraxis: Die Reinigung eines Teppichbodens mit 10.000 m2 Fläche durch einen üblichen Staubsauger mit 585 Watt Leistung über 20 Stunden hinweg bedeutet 11,7 kWh Stromverbrauch. Als wir vor einigen Jahren bereits auf energiesparendere Modelle mit 420 Watt Leistung umgestellt haben, konnten wir pro 20 Stunden Laufzeit 8,4 kWh Stromersparnis erzielen. Über das Jahr hinweg bedeutet das 825 kWh weniger Energieverbrauch und 400 kg weniger CO2-Emissionen pro 10.000 m2 Fläche. Bei gleichbleibender Reinigungsleistung.

 

Mit wenigen Schritten zur erfolgreichen Nachhaltigkeitsbilanz

Das Angebot an verfügbaren Produkten und Lösungen, um ressourceneffizienter und damit nachhaltiger zu arbeiten, ist in den vergangenen Jahren gewachsen und tut es noch. Wir arbeiten eng mit Herstellern zusammen, um für unseren nachhaltigen Reinigungsservice die umweltfreundlichste und klimaneutralste Lösung zu finden. Dabei sehen wir eine immer größere Verfügbarkeit an Möglichkeiten.

Für die meisten benötigten Produkte in der Gebäudereinigung gibt es mittlerweile umweltfreundlichere Alternativen. Reinigungsgeräte sind heute mit wesentlich niedrigerem Stromverbrauch und aus recycelten Materialen verfügbar. Textilien werden zunehmend aus nachhaltiger Produktion angeboten. Selbst bei Reinigungsmitteln kann inzwischen auf Alternativen aus nachwachsenden Rohstoffen zurückgegriffen werden. Dasselbe gilt für die Verpackung. Hier kann darauf geachtet werden, dass kein Erdöl, sondern ausschließlich nachwachsende Rohstoffe verwendet wurden. Sollte Kunststoff unbedingt benötigt werden, sind Rezyklate eine umweltfreundliche Möglichkeit.

Auch die Verwendung von Mehrwegreinigungstextilien, wie Lappen, Wischmopps und Mikrofasertücher, trägt zur Emissions- und Müllvermeidung bei. Weitere Energieverbräuche und CO2-Emissionen können durch den Umstieg auf Ökostrom und den Einsatz vorpräparierter Reinigungstextilien erzielt werden. Sie machen eine maschinelle Trocknung obsolet.

 

Von der Einzelmaßnahme zur ­Prozessoptimierung

Um Emissionen und Verbräuche langfristig und signifikant zu reduzieren, müssen Reinigungsabläufe meist grundlegend verändert werden. Welche Möglichkeiten dabei zur Verfügung stehen, hängt vom jeweiligen Objekt ab. Meist können wir jedoch Maßnahmen mit einem messbaren Einfluss auf die Nachhaltigkeitsbilanz identifizieren und umsetzen. Das können konkrete Änderungen im Reinigungsprozess sein. Darüber hinaus können diese Änderungen mit umfassenderen Änderungen im Beschaffungsprozess und bei der Wahl der Dienstleister einhergehen.

Ein Beispiel für die Optimierung von Reinigungsmethoden ist etwa die Veränderung bei der Reinigungsmitteldosierung. Ein verbessertes Vorgehen hierbei ermöglicht einen reduzierten Wasserverbrauch sowie eine konsequente Vermeidung unnötiger Umweltbelastungen. Neben dem Einsatz geschulter Mitarbeiter für die Handhabung und Dosierung der Reinigungsmittel kann die Installation einer Dosieranlage in den Reinigungsräumen geplant werden. Denn unabhängig davon, ob dem Waschwasser mehr Reinigungsmittel hinzugefügt wurde oder die empfohlene Dosierung eingehalten wurde, wird das Reinigungswasser unserer Erfahrung nach gleich häufig gewechselt. Ohne Dosieranlage steigen jedoch die Verbräuche bei der Waschchemie und damit die Umweltbelastungen.

Eine weitere Möglichkeit, Emissionen zu vermeiden, indem Reinigungsprozesse neu überdacht werden, ist etwa die Umstellung auf die Reinigung bei Tag. Verantwortliche im Facility Management entscheiden sich für unsere Tagreinigung, weil bei der Energieproduktion hohe CO2-Emissionen anfallen. Besonders wenn noch kein Ökostrom aus klimaneutraler Produktion bezogen wird, hat diese Maßnahme einen messbaren Effekt auf die Energiebilanz über die Lieferkette hinweg. Es kann bei der Reinigung mehr Tageslicht genutzt werden, der Bedarf an elektrischem Licht wird verringert. Hinzu kommen weitere Vorteile, wie die Mitarbeiterzufriedenheit. Unternehmen profitieren von langfristigen Arbeitsbeziehungen, einer besseren Personalbeschaffung und niedrigeren Fluktuationsrate der Mitarbeiter. Langfristig können damit Personalkosten und Ausfallzeiten bei der Reinigung reduziert werden.

 

Umweltfreundlich über die ­gesamte Lieferkette

Für die Nachhaltigkeitsbilanz des Unternehmens ist die Lieferkette ein wichtiger Faktor, hier fällt ein Großteil der Emissionen eines Unternehmens an. Das Facility Management hat auch hier die Möglichkeit, einen messbaren Effekt zu erzielen. Etwa ist die Gebäudereinigung abhängig von einer Vielzahl an Herstellern für Reinigungs- und Pflegechemie, Anbietern von Reinigungsgeräten sowie Service- und Dienstleistungspartnern. Ob diese Anbieter umweltschonend und klimaneutral produzieren sowie Dienstleistungen erbringen, ist deshalb entscheidend.

Mit der Wahl entsprechender Partner können Verantwortliche bereits einen sichtbaren und langfristigen Beitrag zur Umweltbilanz beitragen, ohne selbst große Änderungen vorzunehmen. Erfahrene Dienstleister beraten bei der Umstellung auf ein umweltfreundliches FM, begleiten Umstellungsprozesse bei Beschaffung sowie Durchführung der Reinigung und arbeiten hier gezielt zu. Bei der Wahl der Hersteller für Maschinen und Geräte, die bei der Reinigung benötigt werden, kann auf eine nachhaltige Produktion geachtet werden. Möglichkeiten sind hier unter anderem der Einsatz von Recyclingmaterialien, eine zertifiziert klimaneutrale Herstellung oder die lokale Produktion. Bieten Hersteller an, Altgeräte für das Recycling zurückzunehmen, ist dies ebenfalls ein gutes Entscheidungskriterium.

Der passende Servicepartner, etwa der Gebäudereinigungsdienstleister, hat im Idealfall viel Erfahrung bei der Etablierung und Umsetzung effizienter und umweltfreundlicher Prozesse. Er ist damit ein verlässlicher Ansprechpartner, wenn es darum geht, bei bestehenden Arbeitsprozessen gezielt zuzuarbeiten. Er kann bei Bedarf beratend zur Seite stehen und auf Grundlage seiner Erfahrung Vorschläge für nachhaltigere Reinigungsprozesse machen. Wie auch bei der Wahl des Anbieters für Reinigungsgeräte sollte das Unternehmen zertifiziert klimaneutral sein. Denn ganz ohne Emissionen zu verursachen, ist eine Serviceerbringung zum heutigen Stand nicht möglich. Insbesondere bei der An- und Abfahrt zum Unternehmen fallen große Mengen CO2 an. Werden diese nicht vom Anbieter kompensiert, belastet dies die Umweltbilanz des Auftraggebers.

Aber es gibt Unterschiede, wie kompensiert wird – eine seriöse Kompensation investiert in zertifizierte Projekte zur Regeneration des Planeten in demselben Maße, wie CO2 ausgestoßen wird. Beispielsweise haben wir uns gemeinsam mit unserer Tochterfirma ConClimate dafür entschieden, unter anderem Windkraftprojekte in Indien zu fördern – das gibt nicht nur der Umwelt etwas zurück, sondern schafft darüber hinaus Arbeitsplätze vor Ort. Die Möglichkeiten reichen von Aufforstung bis hin zu erneuerbaren Energien.

Insgesamt zeigt sich, dass die Gebäudereinigung als Teil des Facility Managements durch den Einsatz von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln und Mehrwegmaterialien sowie durch eine optimierte Logistik und effiziente Reinigungstechniken einen wesentlichen Beitrag zur Emissionsvermeidung leisten kann. Damit die Effekte für Umwelt und Mensch nicht nur spürbar, sondern auch messbar werden, ist aber auch die gesamte Lieferkette zu betrachten. 

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