Die Zukunft
der Arbeit

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wenn es um die Umsetzung der Digita­lisierung geht – und das gilt auch für die FM-Branche – klaffen Anspruch und Wirklichkeit noch auseinander. So befinden sich die meisten Unternehmen in Deutschland noch am Anfang der digitalen Transformation, heißt es in der ­Lünendonk-Studie „Business Innovation/Transformation Partner – Wo stehen Unternehmen heute?“

„Zwar ist eine große Mehrheit bereits auf der Reise zu digitalen, vernetzten, agilen und vor allem kundenzentrierten Organisationen“, so Studienautor Mario Zillmann. Jedoch verfüge nur jedes zweite Unternehmen von 121 untersuchten Großunternehmen und Konzernen über eine Digitalisierungsstrategie und habe mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen für die einzelnen Bereiche begonnen.

Und noch ein Wert überrascht: Die befragten Führungskräfte sehen sich bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien bestenfalls auf Augenhöhe mit ihren Wettbewerbern – obwohl 67 % von ihnen Jahresumsätze von mehr als
5 Mrd. € erzielen, sie damit zu den jeweiligen Branchenführern gehören und Wettbewerbsvorteile für Unternehmen dieser Größenklasse für ihre Überlebensfähigkeit enorm wichtig sind.

Gleichwohl ist die Zukunft digital oder gar nicht. Da dürfen wir uns nichts vormachen. Auch wenn nicht alle Marktteilnehmer zu den begeisterten Befürwortern gehören. Wie sagte doch GEFMA-Vorstandsvorsitzender Otto Kajetan Weixler bereits vor geraumer Zeit: „Nur so bekommt man die dauerhafte Spielberechtigung.“

Themenwechsel: Erst neulich habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass die künstliche Intelligenz im FM auf dem Vormarsch ist. Ein Beispiel dafür ist die Roboter-Rallye am Berliner Hauptbahnhof. Im Kampf um mehr Sauberkeit setzte die Deutsche Bahn (DB) hier vier automatische Reiniger ein.

Wörtlich heißt es im Berliner Tagesspiegel: „An der schwarz-gelb gestreiften Startlinie aus Klebeband stehen vier der smartesten Schrubber, die der Markt zu bieten hat. Oben grau und unten neongrün der CR 700 des Ulmer Startups Adlatus, daneben hüfthoch, knallrot und rund wie eine aufgeblasene Propangasflasche der RA 660 Navi von Cleanfix aus der Schweiz, gefolgt vom Taski Swingobot 2000 in BSR-orange. Und schließlich der blaugraue Hefter RoBot vom Chiemsee, der wie ein Hybrid aus Minikehrmaschine und Aufsitzrasen­mäher wirkt. Aber – und darauf kommt es an: Der Fahrersitz bleibt leer.“

Bei der erstmals veranstalteten „Automated Cleaning:Challenge“ ging es um viel. Der Roboter, der am besten schrubbte, den erwartet eine zweijährige Testphase mit der DB. Am Ende winkt dem Hersteller dann ein prestigeträch­tiger Großauftrag.

Immerhin: Sorgen um ihre Jobs müssen sich die Bahnhofsmitarbeiter, die sich nur mit der Reinigung beschäftigen, ­angeblich keine machen. „Die Roboter sollen vor allem die großen, monotonen Putzarbeiten übernehmen“, heißt es. Insgesamt scheint bei den Maschinen noch Entwicklungsbedarf zu bestehen, aber genau deshalb hat die Deutsche Bahn das Rennen ja auch veranstaltet.

Ihr

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