Women at work!
In den vielen Streikwellen der zurückliegenden Wochen und den ewig schlechten Nachrichten über die schrumpfende Wirtschaft in Deutschland, sind einige Ereignisse schlichtweg untergegangen oder erfreuten sich nur einer – sagen wir – kurzweiligen öffentlichen Aufmerksamkeitsspanne. So erging es etwa dem Equal Pay Day oder dem Weltfrauentag Anfang März. Was viele vielleicht noch immer belächeln, ist leider traurige Realität: Denn der Equal Pay Day (am 6. März) steht genau für den Tag, bis zum dem Frauen quasi unbezahlt arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Im letzten Jahr errechnete das Statistische Bundesamt, dass die geschlechterspezifische Lohnlücke in Deutschland noch immer 18 % beträgt.
Und auch der Weltfrauentag sollte nicht nur als einer von vielen x-belieben Gedenktagen im Kalender gesehen werden. Immerhin geht dieser Tag bereits auf die Initiative der Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) im Jahr 1908 zurück. Diese gründeten ein Nationales Frauenkomitee, das beschloss einen besonderen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht zu initiieren. Der Tag sollte die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen voranbringen. 1975 wählten dann auch die Vereinten Nationen den 8. März zum Tag der „Rechte der Frau und den Weltfrieden“. So weit so gut könnten wir jetzt sagen, doch der 8. März ist nicht nur Tag der Anerkennung für das, was Frauen in den unterschiedlichsten Bereichen von Wissenschaft bis Werkbank bisher erreicht haben. Vielmehr sollte er auch als Erinnerung dienen, dass Geschlechtergleichstellung in allen Berufsfeldern von entscheidender Bedeutung ist. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels! Und unsere Branche macht da keine Ausnahme, auch wenn das Facility Management schon von hoher Diversität geprägt ist, stehen auch hier Frauen vor Herausforderungen – sei es Gleichstellung am Arbeitsplatz mit entsprechenden Karrierechancen oder dem Zugang zu Weiterbildungen.
Um zumindest in der FM-Branche diese Hindernisse zu überwinden, wurde im Februar 2024 ein neues Frauen-Netzwerk gegründet: Die 'gefma women' wollen ihren Beitrag zur Förderung von Arbeitsumfeldern mit Chancengleichheit leisten. Die Kick-off Veranstaltung war bereits ein voller Erfolg – mehr dazu lesen Sie ab Seite 4 in dieser Ausgabe.
Es geht bei all dem aber nicht nur um Gleichberechtigung an sich, sondern auch darum aktiv aufzuklären, zu unterstützen und zu fördern. Veränderungen müssen also her, doch das geht nur gemeinsam mit den Männern! Die Male Ally Kampagne der F!F (Frauen in Führung) ist ein gutes Beispiel, denn hier werden Males (Männer) zu Verbündeten (im Englischen: Allies) auf dem Weg zu mehr Frauen in Führung.
Männer, die sich für Gleichberechtigung in der Arbeitswelt und auch für mehr Perspektivenvielfakt in der Gestaltung unserer Städte und Gebäuden und für eine offene Gesellschaft und nicht zuletzt auch Immobilienbranche einsetzen!
Einer der 'Male Allies' Richard Weller, Geschäftsführer der Alpha IC dazu: „Frauen gelten in der Immobilienbranche oft als schickes Beiwerk, das zeigt z. B. der Blick auf die Messestände der Expo Real. Dabei haben Frauen einen anderen Blick auf die Bedarfe und Anforderungen an Gebäude. Es ist wichtig, dass diese Sichtweisen in die Entscheidungen einfließen und ihnen das gleiche Gewicht zugesprochen wird.“
Damit hat er recht, denn die FM- und Immobilienwirtschaft kann es sich nicht mehr leisten auf das Potenzial der vielen gut ausgebildeten Frauen zu verzichten! Das bestätigen auch Studien renommierter Institute, Hochschulen und Beratungsgesellschaften: Mehr Frauen in Führungspositionen machen Unternehmen profitabler, innovativer und erfolgreicher.
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