Umdenken!

„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann!“ Dieser Satz stand heute Morgen auf dem Kalenderblatt meines Büro-Tischkalenders…darüber hatte ich so noch nicht nachgedacht. Aber die Botschaft dieses Sinnspruches ist vielleicht gar nicht so banal wie sie im ersten Moment klingen mag. Immerhin haben uns die zurückliegenden drei Jahre bislang genügend Anlass für häufiges Umdenken gegeben. Tradiertes Wissen wurde abgelöst durch neue Realitäten: Corona, Klimawandel, ein Krieg mitten in Europa und zuletzt die steigende Inflation haben zu einem Paradigmenwechsel geführt. Aber werden unsere neuen Denkmuster auch von Dauer sein?

Einige bestimmt – so wie das seit der Pandemie eingeführte Homeoffice. Befragt man Mitarbeiter dazu, wissen eigentlich alle – zumindest das temporäre – Arbeiten daheim zu schätzen. Und wollen es auch nicht mehr aufgeben. Laut einer aktuellen Studie sind sogar 55 % der deutschen Arbeitnehmer überzeugt, dass flexibles Arbeiten auch die Produktivität steigert. Dabei hat das Büro trotzdem weiter seine Berechtigung. Hybrid Work heißt nun das Zauberwort! Und das wird sicherlich besonders in puncto Nachhaltigkeit und Klimaschutz von Dauer sein.

Welche Voraussetzungen dieses neue Arbeiten braucht können Sie ab der Seite 24 in dieser Ausgabe lesen. Hier werden neue Workplace-Technologien vorgestellt, die für die Arbeitswelt von heute und zukünftig beachtet werden sollten. Damit nicht nur das Hybride Arbeiten funktioniert, sondern auch Energieeinsparungen und Nachhaltigkeitsaspekte!

Und Nachhaltigkeit ist gleich das nächste Thema, dem wir treu bleiben werden! Denn Energieeinsparen und Nachhaltigkeit, sprich Maßnahmen gegen den Klimawandel, sind nun endlich auch politischer Wille: Auf dem diesjährigen (mittlerweile dem 53.) Weltwirtschaftsforum in Davos hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den ‚Industrieplan des Green Deal‘ vorgestellt. Innerhalb der kommenden 30 Jahre – gern auch schneller – soll die EU klimaneutral sein. „Jeder weiß, dass der Schlüssel zur Bewältigung dieser Transformation in der Branche der sauberen Technologien liegt“, erklärte von der Leyen vor den über 2500 Teilnehmern.

Eine dieser ‚sauberen Technologien‘ scheint die E-Mobilität zu sein. Doch wie und vor allem wo soll in Deutschland geladen werden? Und wie können Gewerbeimmobilien von der Ladeinfrastruktur profitieren? Das werden wir in dieser (ab Seite 54) und den kommenden Ausgaben näher vorstellen.

Überhaupt steckt viel Nachhaltigkeit in diesem ersten Heft des Jahres. Egal ob Whitepaper, Positionspapier oder Experten-Interviews: Von Dachbegrünung für Gewerbeimmobilien bis Energieeffizienzgesetz, wir haben Tipps und Praxisbeispiele für den klimaneutralen Gebäudebestand zusammengestellt.

Denn ja, die Bau- und Immobilienwirtschaft hat noch immer einen enormen Nachholbedarf: sowohl bei den verursachten CO₂-Emissionen oder auch dem Anteil des anfallenden Baumülls von etwa 55 %. Und es ist klar, dass hier eine Transformation stattfinden muss. Aber wie kann diese funktionieren? Unser Redaktionsbeirat Prof. Henning Balck geht den Industrieparadigmen der Nachhaltigkeit auf den Grund. In seinem Beitrag ‚Industrielle Wertschöpfung in Bau und Betrieb‘ skizziert er die derzeitigen Nachhaltigkeitsbestrebungen und beleuchtet neue Denkansätze z.B. für eine nachhaltige Bauproduktion oder IT-Integration vom Rohbau bis in die Gebäudetechnik. Und er beschreibt das nötige Umdenken aller am Bau und Betrieb Beteiligten: Denn am Ende braucht es nicht nur mehr Transformation und Technologien, sondern auch die so oft geforderte ,vertrauensvolle Zusammenarbeit‘.

Dies wäre ein sinnvolles Umdenken!


 

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