Virtuell vernetzt
Bei der Auswahl einer elektronischen Zutrittslösung stehen die Leistungsmerkmale und das nahtlose Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien, wie virtuelle Vernetzung, Funkvernetzung, Online-Verkabelung und Mobile Access, im Vordergrund. Für den reibungslosen Betrieb einer Anlage spielen aber auch viele Details eine entscheidende Rolle, die häufig wenig Beachtung finden.
Elektronische Zutrittslösungen weisen vor allem in drei Punkten wesentliche Vorteile gegenüber mechanischen Schließsystemen auf: Flexibilität bei der Berechtigungsvergabe, höhere Sicherheit und niedrigere Kosten.
Virtuelle Vernetzung
Wenn man mechanische Schließanlagen ersetzen möchte, stoßen klassische verkabelte Zutrittslösungen naturgemäß an ihre Grenzen. Wegen der baulichen Situationen und des Installationsaufwandes und damit zusammenhängender Kosten kann man Innentüren nicht alle verkabeln. Hier hat etwa der Anbieter Salto mit dem „Salto Virtual Network“ (SVN) bereits vor mehr als 15 Jahren eine Möglichkeit geschaffen, Zutrittspunkte kabellos, effizient und sicher elektronisch zu verwalten. Die Zutrittsrechte werden auf die Identmedien – RFID-Karten oder -Schlüsselanhänger – geschrieben. Die elektronischen Beschläge und Zylinder prüfen diese und gewähren Zutritt – oder eben nicht. Dank der Schreib-Lese-Funktionalität können zugleich relevante Informationen aus den Türkomponenten bezogen werden, z. B. Protokolldaten oder Batteriestände. Das erleichtert das Management der Anlage erheblich, da bei Berechtigungsänderungen die Administratoren nicht sämtliche betroffenen Türen ablaufen und aktualisieren müssen, wie bei reinen Offline-Anlagen üblich. Hinsichtlich der Sicherheit ist elementar, dass sämtliche Kommunikation innerhalb der elektronischen Lösung verschlüsselt stattfindet – und nicht nur die Daten verschlüsselt auf dem Identmedium gespeichert werden. Hierbei gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den Systemen bzw. Anbietern, denn nicht alle vermögen es, dieses Sicherheitsmerkmal praxisgerecht umzusetzen. Oftmals gibt es Probleme mit der Auslesegeschwindigkeit der Hardware. Am einfachsten lässt sich das während einer Testinstallation samt Analyse der Datenströme herausfinden.
Ein weiterer genereller Vorteil der virtuellen Vernetzung ist die Möglichkeit, z.B. Spinde, Möbel, Briefkästen oder Serverschränke in die Zutrittslösungen einzubinden.
Wireless-Vernetzung
Nahtlose Systemarchitektur
Für einen reibungslosen Betrieb in der Praxis sind allerdings nicht nur die Leistungsmerkmale der einzelnen Technologien auschlaggebend. Wichtig ist überdies die nahtlose Systemarchitektur, die online verkabelte, virtuell und über Funk vernetzte sowie mobil eingebun-dene Zutrittspunkte einbezieht. Gerade hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn insbesondere mobile Zutrittslösungen, in denen man mittels mobiler Schlüssel und dem Smartphone Türen öffnen kann, bieten nur wenige Hersteller aus eigener Entwicklung an. Entsprechend kritisch sollten Anwender solche „zusammengestückelten“ Anlagen bewerten, um später nicht vor Problemen mit der Datenübertragung oder Kompatibilität zu stehen.
Ein wesentliches Entscheidungskriterium für kabellose elektronische Zutrittslösungen ist zudem das vielseitige Produktportfolio. Es lohnt sich, genau auf den Variantenreichtum der elektronischen Beschläge und Zylinder zu schauen – hinsichtlich Bauformen und Technologien. Üblicherweise besteht ein Zutrittsprojekt aus einer komplexen Zusammensetzung von Türsituationen. Dazu zählen Art, Material und Größe von Türen, deren Funktion und Benutzungsintensität, regulatorische Anforderungen (z.B. Brandschutz und Flucht-wege), die Gestaltung des Umfeldes, die Sicherheitsanforderungen für Räume und Bereiche oder auch die Integration mit anderen Gewerken.
Bei der Auswahl des passenden Anbieters sollte daher nicht der Preis als alleiniges Kriterium herhalten, sondern vor allem das Leistungsspektrum der Lösungsplattform. Nur dann erhalten Anwender eine maßgeschneiderte Zutrittslösung, die hinsichtlich Sicherheit, Flexibilität und einfacher Verwaltung auch hält, was sie verspricht.