Schweizer Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft gegründet

Das Institut für Facility Management der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat die „Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft“ (SGNI) gegründet. Ziel dieses gemeinnützigen Vereins ist es, den Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie sozialkulturelle Aspekte zu fördern. Ein Zertifizierungssystem soll dabei helfen. Von diesem kann auch die Schweizer Immobiliengesellschaft, die sich in Richtung Nachhaltigkeit weiterentwickeln möchte, profitieren.
 
Die neue Gesellschaft wurde anfangs Juni in Zürich gegründet. Sie bezweckt Inhalte, Wege und Lösungen zur Planung, Ausführung und Nutzung von Bauwerken, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind, aufzuzeigen und zu fördern. Diese Ziele werden anhand eines Bewertungssystems mit Qualitätszeichen für Bauten und entsprechende Bildungsmassnahmen verfolgt. Mit der freiwilligen Verpflichtung zu hohen Qualitätszielen von Gebäuden will die SGNI positive Effekte auf Gesellschaft, Natur und Wirtschaft in der Schweiz erzielen.
 
Zertifizierungssystem
Eine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ermöglicht eine Adaption des europäischen DGNB-Zertifizierungssystems auf die Schweiz. Dieses gewichtet verschiedene Aspekte aus dem Bereich des Facility Management stark. Die Betriebsfreundlichkeit sowie die Lebenszykluskosten sind fester Bestandteil des Bewertungssystems, somit wird der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes bei der Bewertung berücksichtigt. Dieses System überzeugt einerseits aufgrund der Einsatzmöglichkeit bereits in der frühen Planungsphase von Bauprojekten und dem praxisorientierten Einbezug des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Andererseits ist dank internationalen Kooperationen und einer europa- bzw. weltweiten Anwendbarkeit des Systems eine Adaption auch für die Schweiz möglich. So können das bereits entwickelte Know-how der DGNB genutzt und die hohen Standards der schweizerischen Immobilienbranche in das Zertifizierungssystem integriert werden.
 
Wissenstransfer
Das Institut für Facility Management der ZHAW sieht sich als Treiber für die Weiterentwicklung des bestehenden Zertifizierungssystems. Gemeinsam mit Wirtschaftspartnern sollen verschiedene Themenbereiche im Zusammenhang mit der Nutzung und des Betreibens von nachhaltigen Gebäuden bearbeitet werden. So findet ein effektiver Wissenstransfer aus der Praxis für die Praxis statt. Die SGNI plant mit Schulungen zu den Systeminhalten Auditoren und Consultants auszubilden. Projektauditoren begleiten die Gebäude auf dem Weg zum Zertifikat, indem Sie Kennwerte aus den vorhandenen Grundlagen, unter anderem der Gebäudedokumentation, heraus entwickeln und anhand dieser den Erfüllungsgrad der Zertifizierungskriterien überprüfen. Das Ausbildungsprogramm setzt in der Regel eine gewisse Fachkompetenz voraus, es werden unter anderem Hochschulabschlüsse im Bereich der Immobilienbranche anerkannt.
 
Mitgliedschaft
Die Mitglieder der SGNI leisten einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeitsförderung der nationalen Immobilienwirtschaft. Insbesondere die Systementwicklung basiert auf einem Mitmachkonzept, dass von einem Know-how Austausch unter den Mitgliedern lebt. Die Mitglieder bringen ihr Wissen in das System ein und gestalten dadurch die bereits hohen Schweizerischen Standards in der Immobilienwirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit mit. Des Weiteren sieht sich die SGNI als Plattform für ihre Mitglieder, die über den Verein Kontakte zu internationalen Partnern knüpfen können.
 
Mehr Infos unter www.sgni.ch

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