GEFMA-Mitglieder wählen neuen Vorstand

Drei neue und vier bewährte Köpfe lenken in den kommenden drei Jahren die Geschicke des Deutschen Verbandes für Facility Management (GEFMA). Die GEFMA-Mitgliederversammlung bestätigte am 15. November in Hamburg einstimmig den Vorstandsvorsitzenden Otto Kajetan Weixler (Bilfinger HSG Facility Management GmbH) sowie seine beiden Stellvertreter Wilfried Schmahl (STRABAG Property and Facility Services GmbH) und Walter Fritz im Amt – ebenso Professor Dr. Michael May von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin.


 
Einstimmige Ergebnisse erhielten auch die neuen Vorstandsmitglieder: Beatriz Soria León, Rainer Vollmer und Professor Dr. Markus Lehmann. Die für die BASF SE tätige Beatriz Soria León übernimmt im GEFMA-Vorstand den wachsenden Bereich der Facility-Management-Kunden. „Zukünftig wird Frau Soria-León ein wichtiges Bindeglied zwischen dem GEFMA-Arbeitskreis Nutzer und dem Vorstand sein und unser Verbandsthema Internationalisierung prominent vertreten“, so Weixler. Sie löst Dr. Gottfried Trautmann (Merck KGaA) nach sechsjähriger Vorstandsarbeit ab.
 
Rainer Vollmer (RGM Facility Management GmbH) betreut fortan die Lounges und Junior Lounges, die regionalen Branchentreffs des Verbandes. Er ist bereits seit 2001 langjähriger Lounge-Leiter im Saarland/Rheinland-Pfalz und kennt den Verband, seine Strukturen sowie die handelnden Personen dadurch sehr gut. „In den 20 Lounges und neun Junior Lounges knüpfen viele unserer Mitglieder Kontakte, die für Dienstleistungsunternehmen, FM-Nutzer und letztendlich für FM-Nachwuchskräfte elementar wichtig sind“, so Vollmer. Er tritt in die Fußstapfen von Christian Kloevekorn (Gegenbauer Holding SE & Co. KG), der fast zehn Jahre im GEFMA-Vorstand aktiv war. Vollmer trete die Nachfolge als langjähriger Kenner der FM-Branche sowie zur „Verjüngung des Vorstandes“ an, sagte der GEFMA-Vorstandsvorsitzende Weixler.
 
Nach 13 Jahren hat sich auch Hartmut Zehrer (KG Protektor GmbH & Co) aus dem Leitungsgremium zurückgezogen. Er hinterlasse einen gut bestellten Hof, bedankte sich Weixler für die langjährige, sehr engagierte Arbeit Zehrers in der Hochschul-Ausbildung und insbesondere der Fachwirt-Ausbildung. So habe Zehrer maßgeblich die GEFMA-Bildungspyramide mitgeprägt und mit seinen Ideen zur Aus- und Weiterbildung im entsprechenden Strategiepapier des Verbandes deutliche Akzente gesetzt. Lange Zeit fungierte er zudem als Herausgeber des Handbuches „Facility Management“. Das Ressort „Bildung und Wissen“, das er seit dem Jahr 2000 betreute, übergibt Zehrer nun an Professor Dr. Markus Lehmann (Hochschule Albstadt-Siegmaringen). Lehmann trete die Nachfolge mit einem „perfekten Qualifikationsprofil“ an, so Weixler. Der Dekan des Studiengangs Facility Management gehört zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises Aus- und Weiterbildung im Jahr 1996 und leitet diesen seit 2012. Er ist außerdem Vorsitzender der Jury für die Vergabe der Förderpreise für Hochschul-Abschlussarbeiten sowie in Gutachterausschüssen und der Richtlinienarbeit tätig.
 
Baubegleitendes FM elementar für Sport- und Eventarenen
Zum umfangreichen Fach- und Rahmenprogramm der GEFMA-Mitgliederversammlung gehörte auch der Keynote-Vortrag von Philipp Hasenbein, Geschäftsführer der SPORTFIVE GmbH & Co. KG, zum Thema „Entwicklung und Bedeutung von Stadien für die Sportvermarktung“. „Die Modernisierung von Stadien zu kommerziellen Mehrzweckarenen hat die Erlösstrukturen zum Vorteil vieler Vereine verändert“, so Hasenbein. Dabei spiele für den Erlöskuchen neben dem Verkauf von Eintrittskarten und Fernsehrechten sowie dem Sponsoring auch der Bereich Bewirtung eine enorm wichtige Rolle: „Inzwischen kommen Einnahmen von bis zu 50 Prozent der Ticket-Erlöse aus dem Hospitality-Bereich.“
 
Als Betreiber einer 365-Tage-Immobilie mit einer Vielzahl von Sportveranstaltungen, Events und Konzerten sieht sich Joachim E. Thomas, Geschäftsführer der Olympiastadion Berlin GmbH sowie Vorstandsvorsitzender der Vereinigung deutscher Stadionbetreiber. Als multifunktionale Veranstaltungsstätten müssten die Arenen innerhalb kürzester Zeit, häufig über Nacht oder das Wochenende, den Anforderungen verschiedener Events angepasst werden – vom Championsleague-Finale bis zum Papstbesuch, so Thomas. Das mache sie zu „content-getriebenen Spezialimmobilien mit ganz besonderen und immer wechselnden Anforderungen sowie hohen Ansprüchen an professionelles Facility Management. “
 
Das Stadion als imageprägende Spezialimmobilie
In der anschließenden Podiumsdiskussion – moderiert von Albert Engelhardt, Redakteur der Immobilien Zeitung – wurde an Projektentwickler und Architekten die Forderung gestellt, die Nutzer und Betreiber mit ihren Anforderungen viel früher als bisher in die Projekte einzubeziehen – bereits in der Planungsphase. „Nicht immer sind die Nutzer so früh eingebunden, und später muss dann teuer nachkorrigiert werden“, erklärte Dr. Stephan Thewalt, Geschäftsführer der Arena One GmbH. Dagegen wiesen Jochen Köhn, Assoziierter Partner bei gmp Architekten, und Lothar Schäfer, Geschäftsführer der Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft f. Projektentwicklungen mbH, darauf hin, dass oft entscheidende Vorgaben von den Kommunen und der Politik gemacht würden. Hier fehle aber vielfach die Erfahrung mit solchen Großprojekten. Zudem gehe es bei der Entwicklung nicht nur um die praktische Seite des Betriebes. „Stadien sind Leuchtturmprojekte, die das Image einer Stadt entscheidend mitprägen. Es sind ganz besondere Immobilien, mit denen viele Emotionen verbunden sind“, so Köhn. „Wenn ein Betreiber mit Enthusiasmus sein Projekt betreut, ist es das Beste, was einem Gebäude passieren kann.“
 
Bereits am Vortag der Mitgliederversammlung fanden Best-Practice-Seminare zu den Themengebieten „Computer Aided Facility Management“ (CAFM) und Objektmanagement sowie Treffen der GEFMA-Arbeitskreise CAFM, Recht und ipv® – Integrale Prozessverantwortung statt. Die Teilnehmer der Mitgliederversammlung hatten außerdem die Gelegenheit, das Hochhaus „Tanzende Türme“ des Stararchitekten Hadi Teherani zu besichtigen und bei einem Rundgang mit Lilo Wanders den Kiez von St. Pauli kennenzulernen. Bei der traditionellen Abendveranstaltung nutzten die Gäste ausgiebig die Gelegenheit zum Netzwerken und genossen Seefahrerromantik mit Shanty-Musik an Bord des Museumsschiffs „Rickmer Rickmers“ im Hamburger Hafen.

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