Bluebeam übernimmt KI-Spezialisten Firmus AI

Die Nemetschek Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme von Firmus AI durch ihre Tochter Bluebeam unterzeichnet. Firmus gilt als Spezialist für KI-basierte Entwurfsprüfung und Risikobewertung vor Baubeginn. Die Lösung analysiert 2D-PDF-Pläne, erkennt fehlende Angaben, fachübergreifende Inkonsistenzen sowie Abweichungen zwischen Planversionen und priorisiert die Befundberichte.

Die Funktionen von Firmus sollen direkt in Bluebeams etablierte Review- und Markup-Workflows – etwa Revu und Studio – einfließen. Damit will Bluebeam die Risikoerkennung in der Preconstruction-Phase beschleunigen, Prüfzyklen straffen, die Planqualität erhöhen und kostspielige Nacharbeiten vermeiden. Perspektivisch kündigt das Unternehmen zudem generative KI-Agenten an, die wiederkehrende Prüfschritte automatisiert unterstützen und Projektteams über den gesamten Lebenszyklus entlasten.

Strategisch unterstreicht Nemetschek mit dem Deal seine AI-First-Ausrichtung in der AEC/O-Branche. Bluebeam verfügt über eine breite Nutzerbasis, insbesondere in Nordamerika, und baut seine Präsenz in EMEA und APAC weiter aus. Durch die Kombination aus globaler Reichweite und zeichnungsbasierter Intelligenz soll die KI-Roadmap beschleunigt und zusätzlicher Kundennutzen gehoben werden.

„Die Übernahme von Firmus AI mit seiner Technologie stärkt unseren Führungsanspruch bei KI-Innovationen und beschleunigt unsere Strategie“, sagt Yves Padrines, CEO der Nemetschek Group. Usman Shuja, CEO von Bluebeam, betont, Firmus verstehe 2D-PDFs im Detail und reduziere „Stop-Everything“-Momente, weil Qualitätssicherung und Koordination verlässlicher und schneller würden. Shir Abecasis, Mitgründerin und CEO von Firmus, ergänzt: „Baupläne sind die universelle Sprache des Bauens – genau dort liegen die Risiken.“ Die Integration bringe die Technologie dorthin, wo bereits Millionen AEC-Profis arbeiten.

Firmus peilt für 2026 einen wiederkehrenden Jahresumsatz (ARR) im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich an. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Inhaltlich adressiert die Integration vor allem die Preconstruction-Phase – von Kalkulation und Ausschreibung über Planung und Qualitätssicherung bis hin zu frühen Beschaffungsprozessen – und soll sich auf den gesamten Projektlebenszyklus positiv auswirken.

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