Mehr Robotik und digitale Lösungen
Die 25 führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland erzielen im Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzwachstum von 7,5 % und vergrößern ihren Personalbestand um 2,2 %. Um die Effizienz, Qualität und Kontinuität der Sicherheitsleistungen auch in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld zu gewährleisten, setzen die Dienstleister zunehmend auf digitale Technologien, Robotiklösungen und die berufsbegleitende Qualifizierung ihres Sicherheitspersonals.
Das Ranking im Detail
Die 25 führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2024 zusammen 5.398,6 Millionen Euro und repräsentieren damit rund 40 % des Marktvolumens. Sie beschäftigen insgesamt mehr als 96.500 Personen und vereinen somit gut ein Drittel der Beschäftigten in der deutschen Sicherheitswirtschaft auf sich.
An der Spitze der Lünendonk-Liste liegt wie in den Vorjahren die deutsche Landesgesellschaft von Securitas. Mit einem Umsatz von 1.210,0 Millionen Euro erzielte das Unternehmen ein Plus von 4,1 % und vereint allein 9 % des Marktvolumens auf sich.
Auf Rang zwei folgt die Kötter Unternehmensgruppe, die durch die Übernahme der Wako-Gruppe ihren Umsatz um 18,6 Prozent steigern konnte und zugleich 13,6 % mehr Personal beschäftigte. Das Essener Unternehmen erbringt neben Sicherheitsleistungen auch weitere Gebäudeservices und kam 2024 auf einen Gesamtumsatz von 722,0 Millionen Euro.
Die Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft inklusive Sicherheit Nord belegt mit einem geschätzten Umsatz von 519,0 Millionen Euro (+6,1 %) und 11.750 Beschäftigten Platz drei. An vierter Stelle folgt die Niedersächsische Wach- und Schliessgesellschaft mit der zugehörigen VSU und einem Umsatz von 400,0 Millionen Euro (+5,3 %).
Neu in den Top 5 ist die Wisag Sicherheit & Service, die ihren Umsatz um 8,8 % auf 292,8 Millionen Euro steigerte und damit Pond Security Service verdrängte. Pond verzeichnete einen Rückgang von 7,5 % auf 288,9 Millionen Euro und fällt auf Rang sechs zurück. Auf dem siebten Platz rangiert Klüh, das mit einem Umsatz von 207,1 Millionen Euro (+11,2 %) erstmals die Marke von 200 Millionen Euro überschritten hat. Ebenfalls über dieser Schwelle liegt nun Piepenbrock, das seinen Umsatz um 12,6 % auf 200,2 Millionen Euro steigerte und Platz acht erreicht.
Die W.I.S. aus Köln bleibt mit nahezu stabilem Umsatz von 156,4 Millionen Euro (+0,4 %) auf Rang neun. Neu unter den zehn führenden Anbietern ist die Stölting Service Group, die ihren Umsatz auf 142,1 Millionen Euro steigerte (+15,9 %), unter anderem durch einen Großauftrag im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft.
Auf den weiteren Plätzen kam es ebenfalls zu Verschiebungen: ICTS Germany verbesserte sich mit einem Plus von 15,7 % auf 139,1 Millionen Euro auf Rang elf. Dussmann aus Berlin wächst moderater um 2,4 % auf 126,0 Millionen Euro und fällt auf Platz zwölf zurück. Apleona erzielte 121,0 Millionen Euro (+12,5 %) und steigt auf Rang 13, dicht gefolgt von der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft mit 118,4 Millionen Euro, die durch die Übernahme der Erlanger Sicherheits- und Service-Gruppe ein Wachstum von 16,8 % erreichte.
Siba Security verliert mit 115,0 Millionen Euro Umsatz (+1,8 %) zwei Ränge und liegt auf Platz 15. Die big-Gruppe aus Karlsruhe steigt mit 85,0 Millionen Euro (+8,1 %) auf Rang 16. Einen deutlichen Sprung macht der ESD Sicherheitsdienst, der infolge neuer öffentlicher und militärischer Aufträge um 16,8 Prozent wächst und nun Rang 17 erreicht. Auf Position 18 positioniert sich die Power-Gruppe (83,0 Millionen Euro, +9,8 %), gefolgt vom Bewachungsinstitut Eufinger mit 82,0 Millionen Euro (+19,9 %). Eufinger erzielte aufgrund mehrerer Neuaufträge das größte prozentuale Umsatzwachstum innerhalb der Top 25.
City Schutz folgt auf Rang 20 mit 78,2 Millionen Euro (+7,9 %), während All Service bei stabilen Umsätzen von 77,0 Millionen Euro (+1,3 %) auf Rang 21 zurückfällt. Ardor verzeichnet ein deutliches Minus von 16,4 % auf 70,3 Millionen Euro und liegt auf Rang 22. Dahinter folgt ISS mit 67,8 Millionen Euro (-10,9 %).
Die Liste schließen Secura protect mit 63,1 Millionen Euro (-4,8 %) auf Rang 24 und Neueinsteiger WeWatch aus Berlin mit geschätzten 61,0 Millionen Euro ab.
Sicherheitsdienstleistungen werden zunehmend digital
Die private Sicherheitswirtschaft gewinnt in Deutschland spürbar an Bedeutung. Angesichts vielfältiger Krisen und steigender Anforderungen leistet sie einen immer wichtigeren Beitrag zur öffentlichen und unternehmerischen Sicherheit. Parallel dazu wandelt sich das Bild der Branche vom klassischen „Türsteher“ hin zum professionellen, technologiegestützten Dienstleister. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist auch der anhaltende Personal- und Fachkräftemangel. So nutzt innerhalb der Top 25 bereits die Hälfte der Unternehmen Robotik und moderne Digitallösungen – teils im operativen Einsatz, teils in Pilotprojekten. Besonders hoch ist das Interesse am Einsatz von Drohnen.
„Innovation und Digitalisierung verändern die Sicherheitswirtschaft: Intelligente Zutrittskontrollen, KI-gestützte Videoüberwachung sowie der Einsatz von Robotik und Drohnen erweitern das Leistungsspektrum moderner Sicherheitsdienstleister und setzen neue Maßstäbe für Effizienz und Qualität. Ob sich diese Technologien als fester Bestandteil der Sicherheitsarchitektur etablieren, hängt maßgeblich davon ab, wie überzeugend ihr Nutzen kommuniziert und Vertrauen bei Auftraggebern geschaffen wird“, erklärt Stefan Schubert, Consultant bei Lünendonk & Hossenfelder. „Gleichzeitig gilt es, regulatorische Vorgaben, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz moderner Technologien in Einklang zu bringen.“
Bezug
Die Lünendonk-Liste 2025 „Führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland“ steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit.
