Für eine professionelle Reinigung bedarf es auch professionell ausgebildeter Mitarbeiter. In seinem Technologie­zentrum in Osnabrück schult Piepenbrock seine Mitarbeiter nun seit zehn Jahren. Am 12. September 2019 ist nun das deutlich größere Piepenbrock Technologiezentrum (PTZ) seiner Bestimmung übergeben worden. Neben mehr unterschiedlichen Flächen beherbergt es jetzt außerdem ein hochmodernes Reinraum-­Trainingszentrum. FM-Redakteurin Kerstin Galenza dazu im Interview mit Arnulf ­Piepenbrock…

Herr Piepenbrock, vor zehn Jahren wurde das erste Trainingszentrum
eröffnet. Warum heute die Eröffnung eines neuen und größeren Zentrums?

Weiterbildung für unsere Mitarbeiter ist ein wesentlicher Faktor, wenn es um Qualität geht! In den zurückliegenden zehn Jahren gab es viele Entwicklungen, die das FM und die ­damit einhergehenden Services nachhaltig beeinflusst haben. Denken Sie beispielsweise an autonomes Fahren – auch die Reinigungsmaschinen können das mittlerweile und hier in unserem neuen PTZ können wir das unseren Mitarbeitern nahebringen. Auch das Thema Reinraum war uns wichtig, denn besonders hier müssen die Mitarbeiter extrem gut geschult sein, um den Anforderungen in diesem wirklich speziellen „Reinigungsmilieu“ jederzeit gerecht zu werden.

Wie wichtig ist es, die Mit-
arbeiter quasi am lebenden Objekt zu schulen?

Wie schon gesagt, sind es gerade die speziellen Anforderungen – wie eben ­die Reinigung eines Reinraums – die Schulungsarbeit und stetiges Training erfordern. Bei allem steht jedoch der Mensch im Mittelpunkt – das berücksichtigen wir durch konsequente Weiterbildung in besonderem Maße. In diesem Jahr werden wir rund 900 Mitarbeiter schulen. Das heißt in der Praxis: Unsere Piepenbrocker profitieren von den vielfältigen Schulungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Und die Kunden profitieren von geprüften Reinigungsverfahren und -geräten und qualifiziertem Personal.

Noch immer ist Bewegung
im Dienstleistungs-Markt: ISS hat gerade seine Reinigungssparte an Klüh verkauft. Der Düsseldorfer Dienstleister steigert damit seinen ­Umsatz um rund 40 Mio.€ und übernimmt außerdem gut 2000 Mitarbeiter.
Wie sehen Sie diese Entwicklung? Planen Sie auch ­Akquisitionen in diese Richtung?

Wir sind in den zurückliegenden Jahren rein organisch gewachsen und das wollen wir auch weiterhin tun. Wir haben uns vom Gebäudereiniger zum FM‘ler der Top Ten in Deutschland entwickelt. Und derzeit haben wir die Situation, dass der Arbeitgeber-Markt sich zu einem Arbeitnehmer-Markt entwickelt. Personalgewinnung und Weiterentwicklung stehen da ganz oben auf unserer Agenda. Gefolgt vom Dauerthema Digitalisierung. Hierfür ist es aber wichtig Zugriff auf die Daten der Gebäude zu haben. Darauf muss sich die Branche insgesamt einstellen. Ich glaube aber, dass wir eine Verlangsamung der Konsolidierung am FM-Markt erleben werden.

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