So optimieren Facility Manager durch Gebäudesteuerung die Betriebsabläufe und erreichen mehr Nutzerzufriedenheit

Mehr Effizienz durch moderne Gebäudemanagement-Systeme

Ob einzelnes Gebäude oder komplexe Anlagen – sie alle sollen möglichst energie- und kosteneffizient und natürlich auch sicher betrieben werden. Hierfür braucht es ein umfassendes Gebäudemanagement, das Risiken minimiert, einen effizienten Betrieb gewährleistet und Kosten einspart.

Die wachsende Komplexität der Gebäudesysteme macht diese Aufgabe jedoch nicht gerade einfach, denn „effizient verwalten“ bedeutet Überblick über alle Systeme jederzeit und schnelle Reaktion bei Zwischenfällen. Jeder kennt die in Filmen oft dargestellten großen Steuerzentralen in Bürokomplexen, Flughäfen oder Industrieanlagen: riesige Räume mit zahlreichen Monitoren und Steuerpulten. Alle Bereiche wie Sicherheits- oder Anlagenüberwachung für sich mit entsprechendem Personal. Bedeutet der Zuwachs an technologischem und funktionalem Umfang der Systeme nun auch, dass diese Steuerzentralen wachsen müssen? Das kann wohl kaum die Lösung sein. Vielmehr trifft diese wachsende Komplexität in der Realität auf immer weniger gut qualifiziertes Personal, da ältere Generationen mit dem entsprechenden Know-how in den Ruhestand gehen und die Ausbildung der neuen Fachkräfte den rasant steigenden Anforderungen im Gebäudesystemmanagement nicht nachkommt. Gebäudebetreiber brauchen daher Systeme, die in der Lage sind, mit dem wachsenden Umfang an IT-Hardware und Software in Gebäuden und Anlagen umzugehen. Gleichzeitig sollten sie es dem Fachpersonal so einfach wie möglich machen, den Überblick zu bewahren und auf besondere Situationen reagieren zu können.

Die Komplexität beherrschen

„Eines für alle und alle in eines“ kann hier eine starke Basis sein. Die Rede ist von modernen Gebäudemanagement-Systemen, die alle bestehenden Sicherheits-, Gebäude- und Geschäftssysteme auf einer Plattform integrieren. Sie stehen damit in Kontrast zu konventionellen Gebäudemanagement-Systemen, die auf jeweils einzelnen Anwendungen für den Betrieb, die Überwachung und Optimierung von HLK-Systemen, dem Energiemanagement, Feueralarm- und Sicherheitssystemen sowie Leit- und Kontrollsystemen basieren. Die Nacht­eile einer solchen aufgespalteten Sicherheitsstruktur liegen ganz klar im mangelnden Informationsfluss, längeren Reaktionszeiten in Notfällen, höheren Betriebskosten und den unterschiedlichsten Bedienkonzepten.

Wichtig bei einer zentralen integrierten Lösung ist daher eine hohe Datenpunktkapazität, um alle vorhandenen Einzelsysteme und die wachsende Zahl an Sensoren und Aktoren einbinden zu können. Zudem sollten die Planer und Betreiber von Gebäuden nicht an einen Anbieter für alle Einzelsysteme gebunden sein müssen, das würde kaum der Realität entsprechen. Für die Gebäudemanagementlösung bedeutet dies: Unterstützung von branchenführenden offenen Protokollen wie BACNet, OPC, ONVIF oder LonWorks, sodass Drittanbietersoftware und -hardware verknüpft werden kann und die Unternehmen von der Skalierbarkeit und Flexibilität einer vollständig kompatiblen Architektur profitieren.

Grundsätzlich gilt aber: Bevor wie wild Technologie angeschafft und integriert wird, ist ein Grundsatz entscheidend: das Gebäudemanagement-System muss als Prozess etabliert werden, der skalier- und anpassbar ist. Die Gebäudeautomation als Technik zur Realisierung dieses Systems ist dieser Prozessdefinition nachgelagert und dient als Werkzeug zur effizienten Betriebsführung. Sind jedoch die Prozesse nicht gründlich geprüft, kann die Gebäudeautomation nicht wirksam greifen.

Die Integration aller Gebäudesysteme in einer Lösung ist jedoch nur der Anfang, denn das Potential ist damit längst noch nicht ausgeschöpft. Einen Gesamtüberblick zu gewinnen ist schon gut, konkrete Handlungsempfehlungen zu bekommen, etwa in punkto Sicherheit oder Energieverbrauch, noch besser. Hier helfen Echtzeitdaten, wie sie beispielsweise der Enterprise Buildings Integrator (EBI) R500 von Honeywell bietet. Diese unterstützen intelligente automatische Workflows und steigern dadurch die Produktivität der Mitarbeiter sowie die Effizienz der Anlagen.

Datensammlung allein nützt wenig

Die reine Masse an erhobenen Daten reicht allerdings noch nicht aus zur Optimierung des Gebäudemanagements. Nur wer die Daten versteht, also die Funktionsweise von Systemen und Anlagen kennt und die Sensorik und Messtechnik begreift, kann daraus Optimierungspotenziale identifizieren und Handlungsanweisungen ableiten.

Abhilfe können moderne, intelligente Gebäudetechnologien wie etwa die Command and Control Suite (CCS) von Honeywell schaffen, die alle Systeme, sei es für Sicherheitssysteme wie die Zugangs- und Videoüberwachung, den Feueralarm und die Einbruchsicherung, HLK-Systeme, das Energiemanagement und die Lichtsteuerung, auswerten und veranschaulichen. Die Technologien der Command and Control Suite lassen sich mit der führenden Gebäudemanagement-Plattform Enterprise Buildings ­Integrator (EBI) von Honeywell integrieren. Das Personal gewinnt eine ganzheitliche Sicht auf alle Betriebsabläufe, Zustände sowie auch die Videobilder ­eines Gebäudes einschließlich der Zutrittskontrolle, für die sogar relevante Informationen aus Personalverwaltungsanwendungen hinzugezogen werden können. Diese Gebäudedaten werden dann anschaulich visualisiert und in Aktionsempfehlungen umgewandelt. Drohende Störungen oder weitere Probleme lassen sich so schnell diagnostizieren, deren Auswirkungen reduzieren.

Die Benutzerfreundlichkeit entscheidet

Doch wie aufbereiten und visualisieren, damit es jeder versteht? Ein Blick in den privaten Bereich und die Nutzung digitaler Geräte kann hier ein Ansatz sein, der auch bei den Mitarbeitern Anklang findet. Honeywell bietet beispielsweise als zentrales Element der CCS die Command Wall – ein Large-Format-Display mit intuitiver Touchscreen-Oberfläche, das neben kartenbasierter Visualisierung und Navigation auch kombinierte Workflows und systemübergreifende ­Integration beinhaltet. So werden Daten aus mehreren Systemen in einem Gebäude angezeigt, wie etwa Videokamerabilder, Energieverbrauchszähler und Temperatursensoren, und zugleich der entsprechende Kontext für eine fundierte Entscheidungsfindung geliefert. Die überdimensionalen Steuerzentralen sind damit Vergangenheit, da nicht nur ein Gebäude oder Gebäudekomplex dargestellt werden können, sondern mehrere vernetzte nationale oder gar internationale Standorte. Durch progressive Offenlegung von Informationen können Benutzer eine unternehmensweite Ansicht abrufen und dabei problemlos ­bestimmte Bereiche vergrößern, um eventuelle Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten schnell zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren.

Als Ergänzung dieser Command Wall leitet der Incident Workflow die Benutzer bei Sicherheitsvorfällen oder anderen Notfällen Schritt für Schritt durch die vorgesehenen Reaktionsmaßnahmen. Wird beispielsweise ein Feueralarm ausgelöst, lässt sich dies anhand eines Videobildes aus diesem Bereich bestätigen, um Fehlalarme auszuschließen. Ein Fingertippen in den entsprechenden Bereich des Displays genügt und das entsprechende Kamerabild wird angezeigt. Anschließend wird Schritt für Schritt ein vorab mit dem Gebäudebetreiber definierter Prozess abgearbeitet und im System dokumentiert. Mit dem Incident Workflow werden so Risiken bei der Behebung von Problemen noch weiter reduziert und eine Ausführung gemäß vorgegebener Schritte und Reihenfolge gewährleistet. Gleichzeitig werden sämtliche Aktionen der Benutzer unter Angabe der Uhrzeit und des Namens protokolliert, sodass eine Analyse zu späterem Zeitpunkt möglich ist oder als Report für etwaige Versicherungsansprüche gezogen werden kann.

Enterprise Dashboards ergänzen darüber hinaus die Echtzeit-Visualisierung durch die Darstellung detaillierter Energiedaten und Leitlinien zur Verbrauchskontrolle und Steigerung der Effizienz. Hier kann sich der Gebäudebetreiber aus einer Reihe von Widgets einfach die für ihn passenden Auswertungen auswählen oder eigene Dashboards erschaffen lassen und auf einer einzigen Benutzeroberfläche zusammenführen. Honeywell bietet die Enterprise Dashboards als Bestandteil der CCS an, für bestimmte Bereiche wie Videoüberwachung mit dem Digital Video Manager oder Energiemanagement mit dem Energy Manager aber auch eigene Lösungen, die direkt auf dem EBI aufsetzen und noch stärker in die Tiefe gegen, was Analysten und Dashboards betrifft. Mit dem Energy Manager hat das zuständige Personal beispielsweise Zugriff auf Verbrauchserfassung, Alarmmeldungen, Umweltemissionen und versorgungstechnische Anlagen, um maximale Effizienz zu erreichen. Sogar die aktuellen Tarife der Energieversorger und Wetterdaten können mit einbezogen werden, um Trends, Modelle oder Prognosen zu erstellen und entsprechende Handlungen zur Optimierung des Energieverbrauchs durchzuführen.

Einfache Benutzeroberflächen und intuitive Technologien stellen somit eine neue Möglichkeit für Unternehmen ­dar, Informationen und Prozesse zu visua­lisieren und umfangreiche Einarbeitungen zu vermeiden. Vom Konzept her einfach, hat dies aber enorme Auswirkungen: Insbesondere im Bereich Sicherheit hilft eine verbesserte Nutzer­erfahrung, menschliche Fehler zu mini­mieren und dafür Rückmeldun­gen und Aktionen bei Störfällen zu beschleunigen.

Connected Services sind die Zukunft

Wenn im Zeitalter des Internets der Dinge (IoT) mehr und mehr Sensoren in Gebäude und die sich darin befindenden Gebäudesysteme wandern und Datenströme produzieren und diese Daten über ein zentrales System wie den EBI auch an mobile Geräte weitergeleitet werden können, wachsen die Potentiale für Echtzeitüberwachung, -analyse, -steuerung und -optimierung umso ­stärker. Der Facility Manager oder das Sicherheitspersonal von morgen werden sich häufig nicht mehr direkt mit den Gebäudesystemen beschäftigen oder lange Wegstrecken im Gebäude zur Er­ledigung bestimmter Aufgaben zurücklegen müssen, das Ganze wird anhand von übersichtlichen Dashboards an einer zentralen Stelle und einer mobilen Steuerung mit entsprechenden Apps erledigt. Auch für die Gebäudenutzer werden Smartphone-Apps das Leben wesentlich komfortabler gestalten. Honeywell hat dafür beispielsweise einen neuen Lösungsbereich eingeführt – die Connected Services. Zu diesen gehören mit den Outcome Based Services ein Cloud-basiertes Set an Anwendungen für das Gebäudemanagement und Analysen in Echtzeit, das die Sensordaten aus Energie- oder Sicherheitssystemen in wertvolle Einblicke und Empfehlungen zur Gebäudeoptimierung umwandelt und Anomalien basierend auf vorab definierten KPIs erkennt. Über ein Online-Portal wird außerdem eine Verbindung zu den Experten von Honeywell hergestellt, um bei Bedarf auf die erkannten Anomalien im Betriebsablauf reagieren zu können oder weitere Empfehlungen auszusprechen. Regelmäßige Wartungsgänge mit abzuarbeitenden Listen entfallen so in Zukunft, da alle ­relevanten Systeme und Anlagen laufend überwacht werden und drohende Störungen schon frühzeitig erkannt werden können. Anhand von Langzeitauswertungen und Prognosen wird sogar ein Blick in die Zukunft für die Gebäude­betreiber möglich sein, etwa um Jahresenergieverbräuche vorauszusagen oder den Lebenszyklus bestimmter Gebäudesysteme.

Sorgen die Outcome Bases Services für wesentlich mehr Erkenntnisgewinn im Vergleich zu früher, verbessern mobile Anwendungen für Tablet oder Smartphone vor allem Reaktionsschnelligkeit und Komfort. Insbesondere in Gefahrensituationen bedarf es eines umfassenden und schnellen Gefahrenmanagements. Dank entsprechender Apps wie Honeywell Pulse for Connected Building sind Facility Manager sowie auch Sicherheitsbeauftragte nicht mehr nur an den Arbeitsplatz gebunden. Sie können Mobilgeräte wie Smartphones oder Tablets nutzen, um laufend Statusmeldungen zu empfangen, Regelungen bei Klimaanlage oder Energiezufuhr vornehmen und bei Sicherheitsvorfällen umgehend Gegenmaßnahmen in die Wege leiten.

Auf der anderen Seite gibt es auch für die Gebäudenutzer immer mehr Möglichkeiten, ihr Smartphone im Gebäude einzusetzen. Die Vector Occupant App von Honeywell ermöglicht beispielsweise das Öffnen von Türen mit dem mobilen Gerät, was die Ausstellung und das Mitführen von Zugangskarten erspart. Außerdem können die Nutzer dem Fa­cility Manager via App mitteilen, wenn Räume zu warm oder zu kalt sind. Dieser kann daraufhin sofort reagieren und aufgrund von solchen gesammelten Erfahrungen dauerhaft für ein angenehmeres Gebäudeklima sorgen.

Effizientes Gebäudemanagement

Moderne Gebäudeleittechnik sorgt für eine konsequente und ganzheitliche Vernetzung aller gebäudetechnischen Anlagen. Das fördert die Optimierung von Betriebsabläufen, Sicherheitskonzepten sowie dem Energieeinsatz. Der Gebäudebetrieb wird dadurch kosteneffizienter und die Gebäudenutzer profitieren von einem sicheren Umfeld und zudem von mehr Komfort durch vernetzte und mobile Applikationen, über die sich selbst Einfluss auf Gebäudezustände ausüben oder schneller Zutritt erlangen können. Welches Lösungspaket am besten zu den individuellen Anforderungen passt, ist letztendlich eine Sache intensiver Beratung und einer Prozess-, Risiko- und Schwachstellenanalyse, denn einheitliche Standard-Lösungen von der Stange sind aufgrund der vielfältigen Infrastruktur- und Bedrohungsszenarien nicht möglich. Fakt ist jedoch, dass es bereits eine Reihe umfassender Gebäudemanagement-Technologien gibt, die die steigende Komplexität einfangen, selbst große Datenvolumina anschaulich für alle Verantwortlichen gemäß ihren individuellen Wünschen aufbereiten sowie visuell darstellen und mit intuitiv steuerbaren Maßnahmen die Produk­tivität, Sicherheit und Effizienz erhöhen.

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