Von der Betriebsdatenerfassung bis zum Notfallplan

Digitaler Aufzugsbetrieb

Vor über 160 Jahren wurde in einem Kaufhaus in den USA der weltweit erste Aufzug in Betrieb genommen. Heute ist der Aufzug aus mehrgeschossigen Büro- oder Wohngebäuden, Einkaufszentren, Hotels, modernen Mehrfamilienhäusern oder öffentlichen Gebäuden aller Art nicht mehr wegzudenken. Und auch ein modernes Aufzugsmanagement ist heute für den reibungslosen Betrieb unverzichtbar!

Allein in Deutschland laufen über 700.000 Aufzugsanlagen, die meisten davon sind Personenaufzüge. Ernste Zwischenfälle im Betrieb sind die große Ausnahme und im Grunde wird erwartet, dass der Fahrstuhl Tag und Nacht funktioniert. Ärger gibt es, wenn er mal steht. Gerade dann, wenn man mit vollen Einkaufstüten zur Wohnung in die vierte Etage möchte oder wenn die neuen Schreibtische für die Chefetage geliefert werden. Dann kommt der Facility Manager, Hausverwalter oder Eigentümer unter Handlungsdruck.

Experten arbeiten ständig daran, das Transportmittel Fahrstuhl sicherer zu machen und seinen Lauf zu optimieren. Beispielsweise das Berliner Unternehmen Simplifa. Es bietet Facility Managern und Immobilieneigentümern moderne digitale Lösungen, die dem Betreiber der Aufzugsanlage ein Rundum-Service ermöglichen. Das Unternehmen versteht sich dabei als zentrale Schaltstelle. „Wir wissen, dass die Instandhaltung und Reparatur eines Fahrstuhls viele Verwalter vor Herausforderungen stellen. Dort setzen wir an“, so Ludwig von Busse, Mitbegründer und Geschäftsführer von Simplifa.
„Bei vielen Verantwortlichen gibt es rund um die effiziente Wartung und schnelle Schadensbehebung große Wissenslücken. Unsere Tools können in der Praxis erheblich unterstützen.“

Die Lösungen umfassen alle Bereiche des Aufzugsmanagements, von der Erfassung der Betriebsdaten und der Digitalisierung der Dokumente über Zustandsberichte, Wirtschaftsplanung und Gefährdungs­beurteilung bis hin zum Notfallplan.
Auch Mängelverwaltung, Gewährleistungsmanagement, Budgetplanung oder Instandhaltungskonzep­tion gehören dazu. Alle Themen werden auf einer einzigen Plattform gebündelt, auf dieser Basis berät man sich und agiert. Ergebnis ist eine erhebliche Senkung der Bearbeitungszeit im Störungsfall, Reparaturen können effizienter erfolgen. Simplifa stellt Nutzern auch eine Cloud-Plattform zur Verfügung, auf die sie immer Zugriff haben und mit deren Hilfe sie selbst handeln können. Viele Betreiber zeihen es aber vor, gleich sämtliche Management-Pflichten auf den Anbieter zu übertragen. Die Mühen der Verwaltung der Aufzugsanlage werden ­ihnen damit komplett abgenommen.

 

Sensorik für Live-Analysen

Das Unternehmen bringt hier Sensorik zum Einsatz, die eine ständige Live-Analyse des Ist-Zustands liefert. Dazu gehört ein detailliertes Monitoring der Betriebsleistung und die genaue Erfassung aller aktuellen Daten. Basis ist die Internet of Things (IoT)-Plattform, die es ermöglicht, physische und virtuelle Objekte miteinander zu vernetzen und sie zusammenarbeiten zu lassen. „Die Sensorik steckt in einer Box, die außen am Lift angebracht ist und kommuniziert. Bei uns werden die übertragenen Daten aufbereitet und per Dashboard dargestellt“, erläutert Ludwig von Busse. „Verwalter und Wartungsfirma haben jederzeit Zugriff auf dieses Dashboard und somit immer einen aktuellen Überblick über die Anlage. Darauf basierend können wir gemeinsam beraten, welche Schritte nötig sind. Wir können aber auch den gesamten Service für den Anwender übernehmen.“ Das IoT-basierte System ermöglicht auch eine exakte vorausschauenden Wartung.

 

Vom Schreibtisch aus Einblick ins Lift-System

Tattersall-Lorenz, ein auf Property Management spezialisiertes Unternehmen aus Berlin mit bundesweit acht Niederlassungen, kooperiert seit rund zwei Jahren mit dem Berliner Unternehmen. Niederlassungsleiter Marcel Steffens in Nürnberg, der zugleich das Team Technical Property Management Solutions von Tattersall-Lorenz leitet, war auf der Suche nach einer Rundumlösung für die Aufzugsanlagen seiner Kunden. Wichtig waren ihm dabei Qualität und Effizienz: „Klassische Wartungsfirmen berücksichtigen trotz ihrer hohen Expertise in diesem speziellen Gewerk nicht immer die Interessen der Eigentümer. Sie kommen, wenn sie gerufen werden, reparieren und senden eine Rechnung. Ähnlich verhält es sich beim Vergleich von Angeboten, oft sind die Serviceleistungen unterschiedlich dargestellt und eingepreist. Der Vergleich fällt schwer. Das wollten wir im Sinne der Kunden optimieren. Also haben wir ein unabhängiges Unternehmen gesucht, das die Interessen der Eigentümer wirklich im Blick hat.“

Marcel Steffens hielt Ausschau nach ­passenden Anbietern und sah sich bei Proptech-Unternehmen um. Seine Kriterien: alle Aufzugs-Dienstleistungen ­­
aus einer Hand, ständige Verfügbarkeit, ESG-gerechtes Handeln, transparente Daten, die Möglichkeit vorausschauender Instandhaltung und ein hohes Qualitätsniveau. „Wir suchen ständig nach Lösungen, um Gebäude effizienter zu betreuen. Unser Anspruch ist es dabei, Eigentümern eine makellose Dienstleistung anzubieten. Dieser Anspruch gilt ebenso für unsere Kooperationspartner, auch im Bereich Aufzugsanlagen.“

 

IoT-basierte Komplettlösung

Tattersall-Lorenz entschied sich für die auf IoT basierende Komplettlösung von Simplifa. Marcel Steffens dazu: „Das Dashboard liefert uns in Echtzeit 360-Grad-Ansichten der Fahrstuhlkabinen und des Schachts. Das lässt uns früh Schwachstellen erkennen und macht den Aufzug ‚greifbarer‘. Vom Schreibtisch aus hat man genauen Einblick in das System. Die Datenauswertung erlaubt es sogar, die Nutzungsdauer der Aufzüge zu prüfen, so dass man bei Bedarf auch einen der Lifte in einem größeren Verbund für einen gewissen Zeitraum außer Betrieb nehmen kann, ohne dass die Gebäudenutzer eingeschränkt werden. So wird Energie gespart und die CO2 -Emission gesenkt.“ Ende letzten Jahres konnte Tattersall-Lorenz mit dieser Lösung den Eigentümer eines Bürogebäudes in Stuttgart mit acht Aufzugsanlagen überzeugen. Man kam schnell zusammen. Simplifa hat die komplette Betreuung der Lifte übernommen, analysiert die Dashboard-Daten, bewertet, wägt ab, hält wenn nötig Rücksprache und implementiert selbst alle nötigen Schritte. Der Eigentümer muss sich um nichts kümmern.

„Ein großer Vorteil ist, dass sofort Lösungen da sind. Wenn man weiß, wie schwierig es beim aktuellen Fachkräftemangel ist, einen zuverlässigen Aufzugswärter zu finden und eine schnelle und exakte Analyse vor Ort zu erhalten, dann ist das Überwachen und Melden von Anomalien mit Sensorik (IoT) ein großer Schritt nach vorne zu einer zuverlässigen Betreuung. Die Effizienz wird erheblich gesteigert und wir sparen Kosten im Betrieb“, so Marcel Steffens.

„Wir haben aber auch die Nachhaltigkeit im Blick“, so Ludwig von Busse. „Durch unsere Anwendungen können die Verwaltungskosten um bis zu 30 % gesenkt werden. Der Zeitaufwand für Verwalter und Betreiber vermindert sich erheblich. Auch unter dem Aspekt ESG empfehlen sich die digitalen Lösungen: Durch ein effizientes Liftmanagement kann der der CO2 -Ausstoß um bis zu fünf Tonnen im Jahr pro Aufzug reduziert werden.“

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