Mietkälte: individuelle Lösungen sind gefragt

Kühle Lösungen mit mobiler Technik

Wartungen, Reparaturen und Umbauarbeiten, temporärer Bedarf oder punktueller Ausfall – der Bedarf an Mietkälte hat viele Ursachen. Mobile Technik bietet hier schnell verfügbare und zugleich kalkulierbare ­Lösungen. In Akutsituationen genauso wie bei geplanten Aktionen.

Auch im Bereich Mietkälte steigt die Nachfrage nach individuellen Lösungen. Anforderungen und Möglichkeiten ändern sich fließend. „Früher haben wir aus dem Baukasten ‚Mietkälte‘ Standardprodukte angeboten. Heute schneiden wir kundenspezifische ­Lösungen zur Prozesskühlung und ­Klimatisierung individuell zu“, so Roger ­Beckmann, Marketingleiter beim ­Mietkälteanbieter CoolEnergy.

Schwerpunkte: Facility und IT

Ein Schwerpunkt ist die Klimatisierung in den Sparten Facility und IT. Typisches Beispiel für den geplanten Einsatz von Mietkälte: die Gebäudeklimatisierung im Fraunhofer Institut ITEM in Hannover. Das ITEM wollte seine komplette Lüftungsanlage umbauen – einschließlich Kälteversorgung. Während dieser Phase sicherte mobile Technik die Zu- und Abluft der Einrichtung mit 350-­Kilowatt-Lüftungsgeräten mit einem stündlichen Luftdurchsatz von 40.000 km³.

Kaltluftversorgung

für die IT des ZDF

Auch das ZDF in Mainz bestellte Mietkälte. Der Sender musste aufgrund von Umbaumaßnahmen am eigenen Rohrnetz die Kälteversorgung der Klimaschränke im Serverraum abschalten. Roger Beckmann: „Zunächst haben wir die IT komplett mit Kaltluft versorgt. Bauabschnittsweise schaltete der Sender dann sein internes Kaltwassernetz wieder ein und nutzte die mobilen Kaltwassersätze nach Bedarf. Ein exakt geplantes Schlauchnetz mit Abgängen für die einzelnen Umbauphasen im Kaltwassernetz garantierte kurze Umschlusszeiten.“

In Mainz hatte das Mietkälte-Team ­aufgrund baulicher Gegebenheiten ­keinen direkten Zugang zum Kälteversorgungssystem. Also installierte man Kaltwassersätze in wetterfesten Gehäusen, beförderte die benötigten 170 m langen 4-Zoll-Wasserschläuche mit ­einem Kran in die erste Etage und verlegte alles über das Treppenhaus bis in die Serverräume. Projektleiter Jörg Specht: „Wegen des Sendebetriebs mussten wir die Lüfter- und Maschinengeräusche über eine ­verstärkte Dämmung auf ein Minimum reduzieren. Wir haben zwei 352-KW-Kalt­wassersätze (vom Typ Focs 1902 SL) in Low-Noise-Ausführung eingesetzt, die bereits extrem leise arbeiten.“

Temperierung

für Uni-Rechen­zentren

Auch beim Einzug des Superrechners Cray-XT6m in die Universität Duisburg-Essen standen die Verantwortlichen vor einem Klimaproblem. Crays Rechenpower überforderte die vorhandene Kälteanlage – mit Mietkälte löste man den Mehrbedarf. Das Hochleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart dagegen benötigte Wärme statt Kälte: Dort testete der Anwender vor der Installation des technischen ­Superhirns XE6 die eigene Kälteanlage auf ihre Leistungsfähigkeit: Mit mobilen Elektroheizern simulierte man die zu erwartende Wärme- und Stromlast des Rechners.

Fazit

Die Einsatzfälle für Mietkälte sind unterschiedlich – ein gemeinsamer Vorteil der Anwender ist die Risikofreiheit. Frank Musholt, Projektleiter bei Cool­Energy: „Wir übernehmen als Vermieter die Verantwortung – im Hinblick auf Funktionalität, Auslegung, Wartungen oder Reparaturen. Einschließlich 24-Stunden-Service, Fernwartung, Vorhalten einer redundanten Anlage und kompletter technischer Unterstützung.“ Die Laufzeit stimmen Mieter und Vermieter individuell ab. Je länger, desto günstiger sind die wöchentlichen Kosten.

Mit Mietkomponenten lassen sich zudem notwendige Neuanschaffungen ­vermeiden oder vertagen: Nutzer optimieren sofort den Ist-Zustand ihres vorhandenen Kühlsystems – erhalten aber gleichzeitig Liquidität und Investitionsfreiheit für ihr Kerngeschäft. Im Unterschied zu hohen Anschaffungskosten sind Mieten sofort in vollem Maße als Betriebsausgaben absetzbar.

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