Die Zukunft ist
digital oder gar nicht

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Digitalisierung der FM-Branche und deren Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Unternehmen werden durchaus gegensätzlich diskutiert. Nicht alle Marktteilnehmer gehören zu den begeisterten Befürwortern. Einig sind sich aber alle darin, dass kein Weg daran vorbeiführt, wenn man dauerhaft Erfolg haben will. Das wurde auch bei der Vorstellung der Lünendonk-Liste und -Studie 2016 „Führende Facility Service-Unternehmen in Deutschland“ deutlich, die das gleichnamige Marktforschungsinstitut in Frankfurt präsentierte.

„Wer sich jetzt nicht mit dem Thema beschäftigt, wird schon bald nicht mehr wettbewerbsfähig sein“, prophezeiten da die anwesenden Vertreter namhafter FM-Unternehmen. Kein Wunder also, dass laut Thomas Ball, Consultant bei Lünendonk, immer mehr FMler an Produkten arbeiten, die die Vorteile der Digitalisierung nutzen. „Angesichts der disruptiven Mechanismen sehen die FS-Anbieter einerseits die Gefahr, dass ihr bisheriges Geschäftsmodell erodiert. Andererseits erwarten sie positive Auswirkungen auf die Professionalität und das Image der Branche.“

Für Otto Kajetan Weixler jedenfalls ist der Vormarsch von Digitalisierung unaufhaltsam. Den FM-Unternehmen bleibe nichts anderes übrig, als diese Technologie anzunehmen und die sich daraus bietenden Chancen zu ergreifen, sagte der GEFMA-Vorstandsvorsitzende. Nur so bekomme man die „dauerhafte Spielberechtigung“.

Und noch etwas wurde bei dem Gespräch mit den Firmenlenkern deutlich: Die ehemals sehr ausgeprägte „Geiz-ist-geil“-Mentalität der Facility Management-Kunden ist in vielen Bereichen spürbar auf dem Rückzug. Qualität und Sicherheit sind bei der Auftragsvergabe wieder wichtiger als der Preis.

Trieben die Kunden früher die FM-Unternehmen mit ihren Preis-Leistungs-Erwartungen oft zur Verzweiflung, legen sie inzwischen Wert auf qualitative Aspekte. Nicht ohne Grund: „Wer etwa bei der Verpflegung spart, verärgert seine Mitarbeiter“, sagte Ralf Hempel, Chef des FM-Dienstleisters Wisag. Gerade im Kampf um qualifizierte (Nachwuchs-)Kräfte sei das keine gute Werbung für ein Unternehmen.

Auch Arnulf Piepenbrock, Geschäftsführender Gesellschafter der Piepenbrock Unternehmensgruppe, hat die Erfahrung gemacht, dass „Qualität wieder eine Rolle spielt“. Das Osnabrücker Unternehmen verzichtete zuletzt ganz bewusst darauf, bei Dumpingausschreibungen ein Angebot abzugeben.

Da auch andere große FM-Unternehmen so verfahren, führte das nach Aussage von  Lünendonk-Consultant Thomas Ball bei immer mehr Kunden zu einem „Lerneffekt“. So komme der billige Jakob aufgrund mangelhafter Leistungen längst nicht mehr so häufig zum Zuge wie bisher.

Gleichwohl – und da herrschte erneut Einigkeit unter den gestandenen Facility Managern – gilt auch für die Branche weiterhin: Höre auf die Wünsche deiner Kunden. Denn die seien heutzutage schneller verloren denn je: Eine der wichtigsten Konstanten der Digitalisierung der letzten Jahre sei nämlich eine stetig sinkende Kunden-Loyalität.

Ihr

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