Lünendonk

Aktuelle Umfrage unter Dienstleistern zum Brexit

Die Wirtschaftszonen der Europäischen Union und Groß­britanniens gehen geschwächt aus dem Brexit hervor. Das ­erwarten in Deutschland tätige Business-to-Business-Dienstleistungsunternehmen (B2B). Nach einer aktuellen Online-­Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder, Mindelheim, prognostizieren 65 % der Teilnehmer einen Bedeutungsverlust beider Märkte. Für die meisten B2B-Service-Anbieter hat der Brexit indes keinen Einfluss ­

auf das eigene Geschäft. Lediglich die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater erwarten durch einen erhöhten Beratungsbedarf ihrer Mandanten positive Auswirkungen.
„Eine klare Mehrheit sieht keine Profiteure des Brexits“, sagt Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk & Hossenfelder. „Nur 22 % glauben, dass die Eurozone profitiert. Und lediglich 8 % sind der Meinung, dass Großbritannien gestärkt hervorgeht.“ Vereinzelt erwarten ­internationale B2B-Service-Unternehmen Auswirkungen auf den Wechselkurs. Deutlich mehr Teilnehmer sehen mittelbare Auswirkungen auf Besteuerung, Steuerabsprachen und Gewinnabführungsverträge. Hossenfelder ergänzt: „Bei einigen Angaben der Teilnehmer ist eine gewisse Unruhe festzustellen, weil für die Dauer der ausstehenden Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien noch Planungsunsicherheiten für die Unternehmen bestehen. Der eigentliche Brexit könnte am 1. Januar 2021 stattfinden.“
Während sich bei der Frage nach den Profiteuren des Brexits die Mehrheit der Teilnehmer branchenübergreifend einig ist, zeigen sich bei den Auswirkungen auf das eigene Business Unterschiede. 28 % erwarten keinen Einfluss auf das eigene Geschäft. 20 % machen Planungsunsicherheiten wegen der anstehenden Verhandlungen aus. Für 18 % müssen sich lediglich die britischen Kollegen mit diesem Thema befassen.
Während 15 % der Umfrageteilnehmer angeben, der Brexit wirke sich negativ auf das eigene Geschäft aus, geben 10 % ­einen positiven Einfluss wegen des erhöhten Beratungsbedarfs an. „Bei Betrachtung der einzelnen Servicesegmente fallen hier die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater deutlich auf: ­Jeder Zweite erwartet einen Umsatzschub“, so Hossenfelder.
An der Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder nahmen 77 Personen teil. Sie verteilen sich auf die B2B-Service-Märkte Management- und IT-Beratung, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatung, Facility Management und Instandhaltung sowie Personaldienstleistung. 9 % der Teilnehmer sind Vorstandsmitglieder, 39 % haben eine Geschäftsführerposition inne, 34 % fungieren als leitende Angestellte. Die Feldphase endete am 7. Februar 2020.
 

x

Thematisch passende Artikel:

Lünendonk & Hossenfelder erweitert Beirat

Das auf Business-to-Business-Dienstleistungen (B2B) spezialisierte Research- und Beratungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder hat zum 1. April 2024 Prof. Dr. Nobert Neu und Dr. Christian Schlicht...

mehr
Lünendonk-Blitzumfrage

B2B-Service-Unternehmen blicken überwiegend optimistisch in das Jahr 2024

Deutsche B2B-Service-Unternehmen blicken trotz vieler wirtschaftlicher Herausforderungen optimistisch auf das Jahr 2024. Führende Dienstleister der Segmente Managementberatung, Digitales und IT,...

mehr

Lünendonk ernennt Thomas Ball zum Partner

Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk &Hossenfelder, Mindelheim, hat Thomas Ball am 1. Januar 2020 zum Partner berufen. Ball (35) ist seit dem Jahr 2013 bei Lünendonk tätig und...

mehr
Lünendonk-Blitzumfrage

Facility-Service-Unternehmen erwarten für 2023 Umsatzplus

Die Facility-Service-Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz prognostizieren für 2023 ein Umsatzwachstum von 6,6 %. Für das noch laufende Geschäftsjahr erwarten sie ein Plus von 6,2...

mehr

Lünendonk-Liste 2013: FM-Branche wächst, aber nicht so schnell wie erwartet

Hierbei beeinflussten vor allem die Rückgänge in Ausrüstungs- (-4,8%) und Bauinvestitionen (-1,5%) das Geschäft der FS-Dienstleister (Quelle: Reuters). Da die FM-Branche postzyklisch agiert,...

mehr