Wisag Facility Service Holding

Nachhaltigkeitsradar 2013

Laut dem aktuellen Wisag Nachhaltigkeitsradar 2013 sehen Kunden die frühzeitige Einbindung der FM-Dienstleister als Erfolgsfaktor für eine nachhaltige Immobilienbewirtschaftung und wünschen sich insgesamt mehr Austausch und Abstimmung - doch in der Praxis setzen sie diesen Dialog bisher noch zu selten um. Insgesamt zeigen die Studienergebnisse 2013 gestiegene Erwartungen der Kunden – vor allem an den Cashflow einer Immobilie, wenn diese nachhaltig bewirtschaftet wird. Auf der zurückliegenden Expo Real in München stellte Wisag nun erste Ergebnisse der Onlinestudie im Detail vor.

Im dritten Jahr in Folge wandte sich das Nachhaltigkeitsradar 2013 an Führungskräfte und Experten in der Immobilienwirtschaft: Wie ­nehmen Sie nachhaltige FM-Dienstleistungen wahr? Welche ­Rahmenbedingungen, Prozesse und Kooperationsstrukturen erachten Sie als wichtig? Auf einer Skala von 1 (hohe Zustimmung) bis 5 (keine Zustimmung) beziehungsweise mit Ja oder Nein konnten die Befragten zu unterschiedlichen Aspekten Stellung beziehen. An der Onlinebefragung, die sich an einen Kreis von 1750 Experten richtete, nahmen rund 200 Verantwortliche teil. Der erste, nun vorliegende Teil der Studie stellt das Thema „Position des FM-Dienstleisters als strategische Ressource“ in den Mittelpunkt. Anfang 2014 folgt der zweite Teil der Auswertung zum Thema „Bereitschaft zur Investition in nachhaltige Immobilien und Immobiliendienstleistungen“.

Der Markt entwickelt sich weiter

Der Markt für nachhaltige FM-Dienstleistungen befindet sich nach Meinung der Studienteilnehmer noch immer in der Entwicklungsphase. „Die Nachfrage nach nachhaltigen FM-Dienstleistungen nimmt zu, wenn diese den Cashflow von Immobilien steigern.“ Diese Einschätzung teilt die überwiegende Mehrheit (58 %) der Befragten – mit noch deutlicherer Zustimmung als in den Vorjahren. Hier wird erkennbar: Die Kunden haben die Bedeutung einer nachhaltigen Gebäudebewirtschaftung als strategisches Instrument zur Wertsteigerung von Immobilien erkannt. Folgerichtig bescheinigen die Befragten nachhaltigen FM-Dienstleistern Wettbewerbsvorteile – wenn sich diese Services spürbar im Cashflow auszahlen. Damit dokumentiert das Nachhaltigkeitsradar 2013 auch die gestiegenen Erwartungen der Kunden. „Marktteilnehmer erwarten demnach eine deutliche Professionalisierung von nachhaltigen FM-Dienstleistungen“, kommentiert Ralf Hempel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wisag Facility Service Holding, die Studienergebnisse. „Auf der anderen Seite eröffnen sich dadurch für Dienstleister neue Marktchancen, wenn sie diesen hohen Grad an Professionalisierung erreichen – vorausgesetzt, die Kunden öffnen sich mehr als bisher den dafür notwendigen Strukturen.“

Zu den wichtigsten Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche nachhaltige Immobilienbewirtschaftung zählt aus Sicht der Befragten, das entsprechende FM-Know-how bereits in der Planung zu berücksichtigen (1,59 auf der Skala von 1 bis 5) sowie mehr Transparenz und Informationsaustausch zwischen den Beteiligten zu schaffen (1,61). Hier offenbart sich der Wunsch nach mehr Abstimmung, Kommunikation und fachlichem Rat. Umso mehr überrascht der Blick auf die tatsächliche Alltagspraxis: Lediglich 30 % der Befragten stehen zu Themen der Nachhaltigkeit in regelmäßigem Dialog mit den FM-Dienstleistern; die überwiegende Mehrheit (56 %) sieht dies im Betrieb noch nicht umgesetzt. An dieser Stelle gibt es also eindeutig Raum für mehr Miteinander - Raum, der in Zukunft für alle Seiten nutzbringend ausgestaltet werden kann.

Strategischen Partner?!

Insgesamt liefert die Studie Hinweise, dass sich die Rolle des nachhaltigen FM-Dienstleisters in den Köpfen der Immobilienverantwortlichen langsam wandelt. „Nach wie vor spielen ­natürlich die operativen Kompetenzen als ausführender Akteur eine große Rolle. Doch in ­Zukunft wird der nachhaltige FM-Dienstleister immer stärker auch als strategischer Partner gefragt sein“, ­prognostiziert Ralf Hempel mit Blick auf die Ergebnisse von 2013. So unter­streichen 80 % der Studien­teilnehmer die ­Bedeutung der Position von ­FM-Dienstleistern sowohl bei der ­Strategiefindung als auch bei der ­Umsetzung. Auch das spricht dafür, dass die Kunden in ­Zukunft gewillt sein werden, die fach­lichen ­Ressourcen des FM-Dienstleisters stärker ­einzubinden und für ihr Unternehmen zu nutzen. Selbst wenn laut ­aktueller Studie die konkrete Ein­beziehung im Alltag noch nicht ­konsequent umgesetzt wird. „Warum ­also nicht in ­Zukunft von dieser ­Erkenntnis profitieren?“, so Hempel ­weiter.

Gute Beziehungen brauchen Zeit

Auf die Frage, wie lange es dauere, bis sich eine vertrauensvolle und lösungsorientierte Kooperationsstruktur für Kunden und FM-Dienstleister auszahle, antwortet mehr als die Hälfte (53 %): „3 bis 5 Jahre.“ Lediglich 12 % glauben, dass sich der Nutzen einer solchen Struktur bereits im ersten und zweiten Jahr abzeichnet.

Grundsätzlich zeigt sich Interesse an ­neuen Strukturen zur Umsetzung nach­haltiger Immo­biliendienstleistungen: ­neben dem ­„traditionellen“, detaillierten ­Anforderungskatalog für Aus­schrei­bung­sprozesse (1,87) etwa an der Implementierung eines Kunden-Dienst­leister-Dialogs (2,19) und am Ausbau von Beratungsleistungen der Dienstleister (2,25). Obwohl sie vorsichtig geschieht, ist die Öffnung hin zu neuen Kooperationsstrukturen im Nachhaltigkeitsradar 2013 bereits ­spürbar. Sie könnten nach Ansicht der Wisag Experten den Weg ­weisen, wie aus dem Wunsch nach mehr Dialog in Zukunft Wirklichkeit werden kann. Denn vielleicht braucht das neue ­Miteinander einfach nur eines: Etwas Zeit.

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