Was passiert eigentlich bei Brownouts in der Industrie und wie bereitet sich das FM vor?

Versorgungssicherheit auch bei Stromausfällen

Winter 2022: Deutschland sorgte sich um Energieengpässe. Bei dem ­Drogeriewarenhändler dm malte man keine Horrorszenarien, sah aber sehr wohl die Möglichkeit kontrollierter temporärer, regionaler Stromabschaltungen (Brownouts). Darauf wollte man als systemrelevanter Händler vorbereitet sein. So wurde beispielsweise im dm-Verteilzentrum Wustermark die Notstromversorgung erweitert.

dm-drogerie markt betreibt in Deutschland mehr als 2000 Märkte. Die zuverlässige Versorgung dieser Märkte ist die Voraussetzung für die große Kundenzufriedenheit mit dem Unternehmen. Vier in Eigenregie betriebene Verteilzentren übernehmen diese wichtige Aufgabe, jeweils eines in Weilerswist bei Köln, im badischen Waghäusel, im brandenburgischen Wustermark und im Textil-Verteilzentrum in Karlsruhe. Längere Stromausfälle könnten die kontinuierliche Warenversorgung der dm-Märkte gefährden.

Für das Datecenter und die Sicherheitsbeleuchtung ist das Logistikzentrum in Wustermark durch eine dauerhaft installierte Notstromanlage abgesichert. Diese wies jedoch nicht die erforderliche Kapazität auf, um zusätzlich die Logistik und gebäudetechnische Anlagen wie Druckluft, Kälte-, Klima- und Heizungstechnik abzudecken. So wandte sich Marcel Gebauer, verantwortlicher Sachbearbeiter für Technik bei dm, an Bredenoord. Der Kontakt entstand über das Verteilzentrum Weilerswist, das Bredenoord bereits zuvor mit temporärem Notstrom beliefert hatte. Dennoch holte man verschiedene Angebote ein und wog die Leistungen sorgfältig gegeneinander ab.

„Andere Notstrom-Anbieter hätten erst geliefert, wenn ein Stromausfall eintritt. Wir wollten aber schon im Vorfeld abgesichert sein und unser Verteilzentrum bei temporären Abschaltungen ohne Unterbrechung weiterbetreiben können. Deswegen entschieden wir uns für Bredenoord, die uns für die Wintermonate Miet-Notstromaggregate bereitstellen konnten“, so Marcel Gebauer.

 

Erfassung der Notstrom-­Anforderungen

Ein weiterer Punkt, der für Bredenoord sprach, war die Nähe des Verteilzentrums zum Bredenoord Standort Schopsdorf. Bei einer eingehenden Besichtigung des Logistikzentrums konnte so gemeinsam mit dem dm-Gebäudetechnik-Team eine passgenaue Lösung entwickelt werden. Eine vorhandene Trafostation ermöglichte die beinahe exakte Berechnung der benötigten Leistung für den Fall einer temporären Stromabschaltung, auf dessen Basis Bredenoord die Anzahl an Aggregaten, Kraftstoff und Tanks berechnen konnte. Um ganz sicherzugehen, wurde eine etwas höhere Leistung veranschlagt als die vorherige Messung ergab. Bei der Besichtigung wurde auch der optimale Standort für die Bredenoord Geräte ausgewählt, sodass direkt die Zuleitungen und Kabel mit in das Angebot eingezogen werden konnten.  

 

Arbeitssicherheit auf dem ­Betriebsgelände

Geliefert wurden vier 800 kVA-Aggregate mit vier Kraftstofftanks à 5.500 Liter Fassungsvermögen. Die Anlage wurde wettergeschützt installiert, sodass kein Winterset von Nöten war. Ein Winterset verhindert das Ausflocken des Kraftstoffs und das Einfrieren von Leitungen bei sehr kalten Temperaturen. Das Energiekonzept sah zwei Einspeisepunkte vor, an denen jeweils zwei der 800 kVA -Aggregate platziert wurden. Das Betriebsgelände ist groß, daher wurden hunderte Meter Kabelverbindungen verlegt. Arbeitssicherheit steht bei dm an erster Stelle. Betriebs-, Lauf- und Fahrwege durften nicht blockiert oder behindert werden. Man überrüstete zu diesem Zweck sogar extra eine Rampe, um Stolperfallen zu vermeiden. Ebenfalls aus Sicherheitsgründen zäunte man die Aggregate und Kraftstofftanks zum Schluss ein. Die Inbetriebnahme der Notstromanlage geschah durch ein dm-eigenes Expertenteam. Der Mietzeitraum beschränkte sich auf die Wintermonate bis ins Frühjahr hinein.

 

Backup für alle Fälle

Im Mittelpunkt stehen bei dm immer die Menschen. Dieser Grundsatz wird im Unternehmensalltag aktiv gelebt und motiviert die Mitarbeitenden in ihrem täglichen Handeln. So bewältigte man während der Corona-Pandemie auch die hohe Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Hygieneartikeln und kam seiner Verpflichtung im Sinne der Kundinnen und Kunden nach. Mit Bredenoord sorgte das Unternehmen nun auch für Versorgungssicherheit im Fall von temporären Stromausfällen. Mit der Lösung sieht man sich auch für die Zukunft gewappnet, gleichwohl sich der Energiemarkt im Frühjahr dieses Jahres entspannte.

Für Marcel Gebauer steht fest: „Wir haben nach einer Backup-Lösung für den Worst Case gesucht, um die Versorgung unserer dm-Märkte und somit unserer Kundinnen und Kunden sicherzustellen. Bei Bredenoord sind wir fündig geworden. Mit dem ausgearbeiteten Konzept sind wir auch für die Zukunft perfekt vorbereitet und wissen genau, was im Fall von temporären Energieengpässen zu tun ist.“

dm-drogerie markt

Bei dm-drogerie markt arbeiten europaweit mehr als 62.000 Menschen in über 3.600 Märkten. dm ist aktuell in 13 europäischen Ländern vertreten und konnte im Geschäftsjahr 2018 / 2019 einen Umsatz von 11,2 Mrd. ­Euro erreichen. Die rund 41.000 dm-Mitarbeiter in Deutschland erwirtschafteten in diesem Zeitraum einen Umsatz von 8,4 Mrd. Euro.

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