Positive Zeichen beim Immobilienkonjunktur-Index

Die Immobilienbranche ist wieder so zuversichtlich wie vor dem Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise. Das umfragebasierte Immobilienklima des monatlich ermittelten King Sturge Immobilienkonjunktur-Index steigt im Juni um 4,9 % und erreicht mit 104,0 Zählerpunkten (Vormonat: 99,2) erstmals seit März 2008 einen neuen Höchststand. Der Wert über der Schwelle 100 zeigt an, dass die rund 1000 befragten Marktteilnehmer den Immobilienmarkt mehrheitlich positiv bewerten. Das Wachstum des Immobilienklimas beruht auf der Entwicklung seiner  Teilkomponenten Investment- und Ertragsklima. Während das Investmentklima, Indikator für Kauf- und Investitionsentscheidungen, mit 117,0 Zählerpunkten (Vormonat: 111,9) bereits seit März dieses Jahres stabil über der 100 Punkte-Schwelle liegt und einen neuen Höchststand verbucht, wird das Nutzernachfrage und Mietpreisentwicklung anzeigende Ertragsklima mehrheitlich noch negativ bewertet. Dennoch bewerten es die Marktteilnehmer im Juni mit 91,6 Zählern um 5,3 % besser als im Mai (87,0 Zähler).
 
„Die Immobilienwirtschaft profitiert derzeit von der zwar verhaltenen, aber doch spürbaren allgemeinen Konjunkturerholung“, erläutert Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland. „Trotz anhaltender Risiken an den Währungs- und Finanzmärkten stehen die Zeichen – zumindest in Deutschland – wieder auf Aufschwung. Jetzt kommt es darauf an, dass diese Zuversicht auch anhält und nicht wieder durch neuerliche Vertrauensverluste getrübt wird.“
 
Industrie- und Logistikimmobilien als neue Asset-Klasse erfasst
Ab der Juni-Befragung ermittelt der King Sturge Immobilienkonjunktur-Index mit dem Industrieklima auch die Einschätzung von Industrie- und Logistikimmobilien ohne den Bereich Schwerindustrie. Dieses im angloamerikanischen Sprachraum als „Light Industrial“ bekannte Segment hat in Deutschland einen Marktwert von rund 1,100 Mrd. € und umfasst im einzelnen Transformations-, Produktions- und Logistikimmobilien, Multi-Tenant-Objekte/Gewerbeparks sowie die Bereiche Forschung und Entwicklung. „Mit der Erfassung des Industrieklimas wollen wir der Asset-Klasse größere Bedeutung beimessen und einen weiteren Beitrag zur Markttransparenz der Immobilienbranche leisten“, so Hettrich. Im Juni liegt das Industrieklima mit 96,7 Zählerpunkten zwischen den Büro- und Einzelhandelsklimata. Büroimmobilien werden mit 83,5 Zählern (Vormonat: 81,5) nach wie vor als risikoreichstes Segment bewertet, verzeichnen aber einen moderaten Anstieg um 2,5 %. Ein kräftiges Wachstum um 6,9 bzw. 6,1 % weisen Handel- und Wohnklimata auf, die mit 109,9 (Vormonat: 102,8) bzw. 146,4 Punkten (Vormonat: 137,9) ihre positive Bewertung fortsetzen.
 
Makroökonomischer Indikator trübt sich weiter ein
Dass die Wirtschaftskrise entgegen der derzeit optimistischen Stimmung noch nicht ausgestanden ist, zeigt die auf den makroökonomischen Daten von DAX, ifo, DIMAX, Zinsen und Staatsanleihen basierende Immobilienkonjunktur. Sie sinkt angesichts der anhaltenden Staaten- und Euro-Krise zum zweiten Mal in Folge und erreicht im Juni einen Wert von 178,0 Zählern (Vormonat: 180,4). Hettrich kommentiert: „Anlass für einige Zweifel an einer robusten wirtschaftlichen Entwicklung auch im zweiten Halbjahr gibt es genug. Ich bin mir aber sicher, dass der Optimismus der Immobilienbranche gerechtfertigt ist. Denn sofern keine negativen Einflüsse von außen erfolgen, bietet die derzeitige Ausgangssituation eine gute Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum der Branche.“ 

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