Green Building Summit 2010

Wie lässt sich die Vergleichbarkeit von nachhaltigen Immobilien sicherstellen? Diese und andere Fragen zum nachhaltigen Bauen stehen im Mittelpunkt der 3. IIR Jahrestagung „Green Building Summit 2010“, zu der sich Entscheider aus der Bau- und Immobilienbranche, von Banken und Finanzdienstleister sowie institutionellen und privaten Investmentgesellschaften am 23. und 24. Februar 2010 in Frankfurt am Main treffen. TÜV Süd setzt sich für eine ganzheitliche Betrachtung bei der Nachhaltigkeitsbewertung ein.


Im Immobiliensektor gewinnen nachhaltige Gebäudekonzepte und die aussagekräftige Zertifizierung von Immobilien weiter an Bedeutung. Green Buildings stehen für wirtschaftliche, umweltfreundliche, gesunde und sichere Immobilien mit hohem Vermarktungspotenzial. Allerdings zeigt der Markt noch Unsicherheiten hinsichtlich der Interpretation und des Nutzens der unterschiedlichen Kriterienkataloge zur Messung der Nachhaltigkeit von Gebäuden. „Gefragt sind Instrumente, die eine Vergleichbarkeit ermöglichen und wirtschaftlich sinnvolle Verbesserungspotenziale aufzeigen“, sagt Holger Busch, Branchenmanager Immobilien bei TÜV Süd Industrie Service und Sprecher der Geschäftsführung von TÜV Süd ImmoWert.

Die weltweit rund 60 Gebäudelabel unterscheiden sich in ihren Messkriterien teilweise beträchtlich. Hinter den in Deutschland am Bau vorherrschenden Qualitäten, Normen und gesetzlichen Anforderungen liegen viele internationale Nachhaltigkeitsstandards nach Aussage von Busch weit zurück. „Die deutsche Immobilienwirtschaft benötigt aufgrund ihrer hohen Baustandards eigenständige Maßstäbe zur verlässlichen Beurteilung der Nachhaltigkeit von Gebäuden in ihren relevanten Märkten“, so der TÜV Süd-Experte. Zudem müssten hierzulande die veränderten Anforderungen an Bestandsgebäude und deren realistische Potenziale berücksichtigt werden. Derzeit wissen Investoren noch wenig mit Aspekten anzufangen, die über den Energieverbrauch hinausgehen. „Nachhaltigkeitszertifikaten sollte ein Mehrwert zugeordnet werden können, der von Investoren, Banken und Nutzern verstanden wird“, so der Anspruch von Holger Busch. „Die Kriterienkataloge sollten eine verlässliche und umfassende Einschätzung des Ist-Zustands sowie des Steigerungspotenzials der Nachhaltigkeit ermöglichen.“ Dabei spielen auch Umfeld- und Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. „Bei der Nachhaltigkeitseinstufung sollten die Zertifizierer einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und über eine umfassende technische, ökologische und immobilienwirtschaftliche Expertise verfügen“, betont der unabhängige Experte. Erfahrungen von TÜV Süd aus zahlreichen Due-Diligence-Prüfungen bei Immobilientransaktionen zeigen, dass die Bewertungssystematiken praxisrelevant, auf dem Stand der Technik, objektbezogen und effizient sein sollten.


Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Immobilien durch TÜV Süd und zum Standard TÜV Süd SCoRE finden Sie auch unter www.tuev-sued.de/is oder lesen dazu den Artikel „Nachhaltigkeitszertifkate für Gebäude“ in FACILITY MANAGEMENT 1/2010.

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