Conergy stellt Insolvenzantrag

Die Conergy AG stellt am heutigen Freitag beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Bislang hat Conergy erfolgversprechende Verhandlungen über den kurzfristigen Einstieg eines strategischen Investors geführt. Das Bankenkonsortium konnte jedoch nicht zeitnah die erforderliche einheitliche und verlässliche Zustimmung zu dem Konzept erzielen. Nun führte das unerwartete Ausbleiben eines Zahlungseingangs aus einem Großprojekt zu einer Zahlungsunfähigkeit von Conergys Tochtergesellschaften Mounting Systems und Conergy SolarModule. Der Conergy Vorstand ist daher zu der Einschätzung gelangt, dass die bislang positive Fortführungsprognose für die Conergy AG entfallen ist.

 

Trotz länger andauernder und intensiver Verhandlungen konnten sich die Gläubiger untereinander nicht auf ein vom Conergy Vorstand vorgelegtes Zukunftskonzept verständigen, obwohl neun von zehn Kreditgebern bereits ihre grundsätzliche Zustimmung signalisierten. Das zuständige Amtsgericht wird nun einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellen, der entscheiden wird, ob und wie der operative Geschäftsbetrieb des Unternehmens weitergeführt werden kann.

 

„Wir haben unseren kreditgebenden Banken in den vergangenen 15 Monaten zwei konkrete Vorschläge für den Einstieg eines strategischen Investors vorgelegt und bedauern es sehr, dass sie diesbezüglich in keinem Fall eine verlässliche Einigung über eine zeitnahe Umsetzung erzielen konnten“, sagte Conergy CEO Dr. Philip Comberg. „Ohne eine tragfähige Kapitalstruktur und die entsprechenden liquiden Mittel können wir das von uns geplante Wachstum jedoch nicht umsetzen. Als Vorstand werden wir den jetzt vom Gericht zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter jedoch nach allen Kräften zur Seite stehen, um möglichst alle Arbeitsplätze zu sichern und den Geschäftsbetrieb weiterzuführen. Zudem werden wir den vorläufigen Insolvenzverwalter bei Gesprächen mit potenziellen Investoren sowie Conergys Gläubigern unterstützen.“

Conergy hatte nach einer mehrjährigen Restrukturierung trotz eines erneuten Preisverfalls von rund 40% seine Verluste im Jahr 2012 stark reduziert und im 1. Quartal 2013 volumen- und umsatzseitig wieder einen erheblichen Zuwachs erzielt. Um diese Entwicklung fortzusetzen, hatte sich Conergy vorgenommen, seine Aktivitäten im kapitalintensiven Großkraftwerksbau in den solaren Wachstumsmärkten auszuweiten und dabei mit Lieferantenpartnern und strategischen Finanzinvestoren zu kooperieren. Zur Finanzierung dieses Wachstums benötigt das Unternehmen jedoch eine solide Kapitalstruktur und insbesondere ausreichende liquide Mittel. Das vom Vorstand eingebrachte Konzept sollte diese Voraussetzungen für Conergys erfolgreiches Fortbestehen schaffen.

 

Neben der Conergy AG ist auch die deutsche Vertriebsgesellschaft Conergy Deutschland GmbH von der Insolvenz betroffen sowie die beiden Fertigungsstandorte des Unternehmens, Conergy SolarModule GmbH & Co. KG in Frankfurt (Oder) und Mounting Systems GmbH in Rangsdorf. Die Auswirkungen auf die internationalen Tochterunternehmen sind derzeit noch nicht absehbar.

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