Green Building/Nachhaltiges Bauen

Konzentrieren sich Investoren früher auf die Errichtungskosten eines Gebäudes, fließen heute vor allem Betriebskosten in ihre Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ein. Auf Grund hoher Energie-, Wasser- und Entsorgungskosten aber auch eines gestiegenen Umweltbewusstseins lassen sich an ökologischen Indikatoren ausgerichtete „Green Buildings“ nicht nur hervorragend vermarkten – sie tragen vor allem auch zur notwendigen Reduzierung der Life-Cycle-Costs bei. Nachhaltiges Bauen ergänzt diese Verbindung ökonomischer und ökologischer Aspekte um eine soziale Dimension und bezieht Kriterien wie Barrierefreiheit oder die Qualität der Raumluft, Akustik und Beleuchtung in die Gesamttrachtung ein. „Nachhaltigkeit“ wird zu einem wichtigen Bewertungsfaktor für den Wert einer Immobilie werden. Ratingagenturen, Banken und Versicherungen werden Konditionen und Tarife künftig stärker von entsprechenden Bewertungen, etwa in gestalt von Nachhaltigkeitszertifizierungen nach DGNB-, LEED- oder BREAM-Standard, abhängig machen.

Die Juristen müssen diese Entwicklung nachvollziehen. Hierbei handelt es sich um eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die rechtlichen Anforderungen ergeben sich aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Regelungen. Dabei gewinnen das Energiewirtschaftsrecht, das Umweltrecht und das Steuerrecht gegenüber dem privaten und öffentlichen Baurecht, dem Immobilienrecht und dem Mietrecht eine stärkere Bedeutung. Auch die Schnittstellen von privatem Baurrecht und öffentlichen Anforderungen sind angesichts der aktuellen rechtlichen Entwicklungen im Energiesparrecht und im Bauordnungsrecht neu zu bewerten.

Sonderausgabe Kanzleibroschüre „Green Building/Nachhaltiges Bauen“ 2009,
HFK Rechtsanwälte Heiermann Franke Knipp,
40212 Düsseldorf, www.hfk-rechtsanwaelte.de