Kommunales Energiemanagement wird ab 1. Januar 2019 vom Bund gefördert

Ein effizientes Energiemanagement senkt den Energieverbrauch in kommunalen Liegenschaften um bis zu 20 % – und das ohne Investitionen. Dieses Vorgehen leistet nicht nur einen Beitrag zum Klima-schutz, es entlastet auch dauerhaft den Kommunalhaushalt. Die Kosten für die nötigen energietechnischen Beratungen fördert der Bund ab dem 1. Januar 2019 über die Kommunalrichtlinie und ersetzt damit die Landesförderungen. Darauf weisen das Kompetenzzentrum Energiemanagement der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und der Verband der regionalen Energieagenturen (IGrEA) hin. Beim kommunalen Energiemanagement verstärken die beiden Organisationen künftig ihre Kooperation. Sie wollen die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg damit noch besser unterstützen. Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf Beratungen, Schulungen und den Einsatz des neuen, kostenfreien Online-Werkzeugs mit dem Namen „Kom.EMS“.


Die regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen der IGrEA führen die seit acht Jahren bewährte Ausbildung zum „energiemanager kommunal“ fort, die bislang die KEA angeboten hat. Sie besteht aus einer theoretischen Schulung, einem Coaching vor Ort durch Experten und der Nutzung des Tools Kom.EMS. Letzteres unterstützt die strukturierte Einführung oder Optimierung eines kommunalen Energiemanagements. Alle Beteiligten wollen den Kommunen Anfang 2019 zusätzliche Bausteine und Angebote vorstellen, die speziell auf den Fördertatbestand der Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums abgestimmt sind.  
Wie sieht gutes kommunales Energiemanagement aus? Etwa zwei Jahrzehnte praktische Erfahrungen in zahlreichen Städten und Gemeinden zeigen: Kommunales Energiemanagement lohnt sich in nahezu allen Fällen. Neueste Technik und professionelle Schulungen stehen für den Erfolg. „Erfahrungen aus durchgeführten Projekten zeigen jedoch, dass eine Weiterbildung und die Unterstützung bei der Einführung alleine nicht ausreichen, um ein kommunales Energiemanagement dauerhaft zu etablieren und die genannten Einsparungen zu realisieren“, sagt Claus Greiser vom KEA-Kompetenzzentrum Energiemanagement. „Zu einem guten Energiemanagement gehören zwingend ein regelmäßiges Monitoring und ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess.“ Zu diesem Zweck gibt es seit kurzem das Webtool Kom.EMS (www.komems.de). Die Mitarbeiter des KEA-Kompetenzzentrums haben es gemeinsam mit drei anderen Landesenergieagenturen entwickelt. Mit diesem Online-Werkzeug erhalten kommunale Verwaltungen eine professionelle, praktisch anwendbare und kostenfreie Hilfestellung bei der Einführung oder Optimierung eines Energiemanagements. Mit Checklisten und einem digitalen Leitfaden bietet Kom.EMS ein kompaktes Informationspaket für den Aufbau des Energiemanagements. Ein Wissensportal mit konkreten Arbeitshilfen wie Muster-Beschlussvorlagen oder einem Rechentool helfen zudem bei der weiteren Umsetzung.  
Förderung durch Kommunalrichtlinie Die Kommunalrichtlinie fördert künftig drei Jahre lang die Sach- und Personalkosten für Dienstleister bei der Unterstützung des Energiemanagements. „Dazu gehören die Messtechnik und Gebäudebewertung, Sachausgaben für Software sowie die Ausgaben für die Schulungsteilnahme“, beschreibt Dr. Klaus Keßler, Vorstandvorsitzender der IGrEA, die Inhalte. Über das Förderprogramm Klimaschutz-Plus des Landes Baden-Württemberg gibt es bereits seit mehreren Jahren Fördermittel in ähnlicher Höhe wie Sie jetzt der Bund anbietet. Eine Kumulierung ist nicht möglich. Bedingung für die Bundes-förderung ist allerdings ein systematischer Ansatz. Alle Prozesse sowie die Verbrauchs- und Erzeugungsstellen müssen erfasst und stetig optimiert werden.

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