Conject: BIM maximiert Effizienz und Sicherheit

08.10.2015 - Fast 20 bis 30 % der Lebenszykluskosten von Immobilien ließen sich durch den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) einsparen. So lautet die Erwartung von Experten aus Australien und den USA, wo BIM schon seit vielen Jahren Praxis ist. Eines ist sicher: Mit BIM lassen sich Planungs- und Bauprozesse sowie der Betrieb von Immobilien deutlich effizienter gestalten. Doch der Ein- bzw. Umstieg von konventionellen Planungs- und Steuerungsverfahren in die BIM-Methodik ist in Mitteleuropa, so auch in Deutschland, bislang kaum erfolgt. Eine Ursache hierfür liegt in den unterschiedlichen Standards der verschiedenen Software-Anbieter, die nicht bzw. nur schwer kompatibel sind und damit eine breite, über alle Gewerke und Projektbeteiligten reichende Anwendung behindern. Conject, international führender Anbieter von Software rund um das Immobilien-Lebenszyklus-Management (ILM), präsentierte auf der gestern zu Ende gegangenen Expo Real ein neues Modul, das die Barrieren überwinden soll: conjectPM BIM.


BIM maximiert Effizienz und Sicherheit

Der herausragende Nutzen von BIM besteht darin, dass sämtliche Baudaten zu Konstruktion und Materialien, Bauzeit und -kosten, Betrieb und Nachhaltigkeit in einem virtuellen Modell abgebildet werden und allen Projektbeteiligten wie Architekten, Bauherren und Ingenieuren zur Verfügung stehen. Die Visualisierung erfolgt in einem 3D-Modell, welches um die Dimensionen Zeit (4D), Kosten (5D) und FM (6D) angereichert ist. Damit verbessert BIM schon vor Baubeginn das Projektverständnis aller Beteiligten, die Genauigkeit der Planung sowie die Entscheidungsgrundlage des Bauherrn. Bereits während der Planung oder während des Baus werden Änderungen und deren Auswirkungen unmittelbar und klar erkenn- und bewertbar. Damit wird das Risiko qualitativer Mängel respektive Zeit- und Budgetüberschreitungen auf das Minimum reduziert. BIM ist für Gebäude und auch komplette Infrastrukturen anwendbar. 


Closed BIM-Systeme verhindern BIM

Aus Sicht von Bauherrn und Investoren ist der Einsatz von BIM eine hervorragende Möglichkeit, um Kosten zu senken und die Prozesse insgesamt effizienter zu gestalten. Dass dies dennoch in Deutschland bisher nur marginal geschieht, hängt vor allem mit zwei Faktoren zusammen: Es gibt zwar verschiedene Anbieter von BIM- bzw. BIM-fähiger Software, doch sie arbeiten nur in ihrem jeweiligen geschlossenen System. Zusätzlich verschärft die Struktur der deutschen Planungs- und Architekturbüros diese Problematik, denn bei ungefähr 80 bis 85 % von ihnen handelt es sich um kleine Büros mit 5 bis 10 Mitarbeitern. Unternehmen dieser Größe haben weder die finanziellen noch die personellen Ressourcen, um verschiedene Systeme parallel zu nutzen. BIM, das die reibungslose Integration aller am Projekt Beteiligten voraussetzt, ist unter diesen technologisch-ökonomischen Bedingungen flächendeckend nicht realisierbar.


Dreh- und Angelpunkt der BIM-Projekte

Diese Situation und auch die Erfahrungen in Skandinavien, den Niederlanden, USA und Australien, wo BIM bereits heute verbreitet angewendet wird, machen deutlich, dass ein offener Standard notwendig ist. Das neue Modul conjectPM BIM liefert genau das. Der conjectPM BIM Model Space bietet als Software-as-a-Service (SaaS) die Plattform, auf der mittels der offenen IFC-Standards (Industry Foundation Classes) über IFC-Dateien kommuniziert wird. Dies erlaubt allen Beteiligten, Planungs- und Architekturbüros, Gewerken und Bauherrn, auch dann, wenn sie mit unterschiedlichen Authoring-Tools arbeiten, Modelle und Prozesse einzusehen und zu bearbeiten – ortsunabhängig und stets aktuell. Die Start-Version von conjectPM BIM umfasst alle notwendigen Features zum Koordinieren eines BIM-Projektes: Das Liefern der Modelle inklusive aller dazugehörigen Pläne, Schnitte und Dokumente. Außerdem lassen sich damit das Gesamtmodell sowie die Teilmodelle entlang des Phasenfortschritts mit allen Beziehungen zueinander verwalten. Des Weiteren unterstützt die Plattform vollständig das Entwickeln von Modellen im Kontext der typischen Bauprozesse (Information, Freigabe, Kollision, Änderungen etc.). Die jüngst von Politik und Fachverbänden in Deutschland gestarteten Initiativen wie planen-bauen 4.0 machen deutlich, dass jetzt der Moment gekommen ist, bei BIM einzusteigen.


conjectPM BIM wird kontinuierlich weiterentwickelt

Dr. Ralf Händl, CEO der Conject-Gruppe, erklärt: „Wir verfolgen seit vielen Jahren die Entwicklung von BIM. Wir sehen darin ein konsequentes Weiterführen unseres ILM-Konzepts (Immobilien-Lebenszyklus-Management). Da wir dank unserer Internationalität wissen, welche Themen diskutiert und welche Bedarfe es weltweit gibt, haben wir die Herausforderung angenommen, ein Produkt zu entwickeln, das die Anforderungen und Bedingungen der Märkte vollumfänglich berücksichtigt." conjectPM BIM wird im Sinne des von Conject verfolgten Ansatzes der agilen Entwicklung kontinuierlich vorangetrieben. Bestehende Komponenten wie Validierung, Controlling, Operation & Maintenance etc. werden ausgebaut und das Programm wird sukzessive um zusätzliche Releases ergänzt werden.


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