Bauwirtschaft plant BIM Task Group

„Wir haben einen großen Schritt zum gemeinsamen Arbeiten mit durchgängigen digitalen Methoden geschafft,“ sagt Siggi Wernik, Mitglied der Arbeitsgruppe BIM in der Reformkommission und Vorsitzender der Geschäftsführung des buildingSMART e.V. Der Verein setzt sich seit vielen Jahren für das Arbeiten mit intelligenten, konsistenten Datenmodellen im Sinne von Transparenz, Vernetzung, Termin- und Kostensicherheit ein. Jetzt steht die Bauwirtschaft vor der Gründung einer gemeinsamen Plattform, der BIM Task Group, die von führenden Verbänden der Branche und buildingSMART getragen wird. Ziel ist es, die Digitalisierung der Wertschöpfungskette Bau und damit die Produktivität der Branche deutlich zu verbessern, anstatt weiter Kostenexplosionen und Terminprobleme hinzunehmen. In der aktuellen Entwicklung sieht Wernik einen Meilenstein für das digitale Planen und Bauen in Deutschland.

 

In ihrer dritten Sitzung am 15. Mai 2014 in Berlin hatte die Reformkommission „Bau von Großprojekten“ das Thema moderne digitale Planungsmethoden fokussiert. Ihre Argumente überzeugten auch Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Dobrindt: „Die Digitalisierung des Bauens bietet Chancen, große Bauprojekte im Zeit- und Kostenrahmen zu realisieren.“ Um diese Digitalisierung in Deutschland voranzubringen, kündigte der Minister Pilotprojekte an. Darüber hinaus begrüßte er den Vorschlag der Planungs- und Bauwirtschaft, durch eine Plattform aller an der Planung und dem Bau Beteiligten der Digitalisierung des Bauens den Weg zu ebnen: „Um Innovationspotenziale zu erschließen und vor allem auch international nicht abgehängt zu werden, müssen wir hier aufholen."

 

Nationale BIM-Strategie für eine neue Planungskultur

Gefragt ist eine neue Planungskultur. Für Siggi Wernik ist diese ganz eng mit der BIM-Methodik (BIM: Building Information Modeling) verbunden. Wernik ist überzeugt davon, dass eine nationale BIM-Strategie dazu beiträgt, die zentralen Ziele der deutschen Bauwirtschaft zu erreichen und deren Leistung zu steigern. Das belegen auch die Erkenntnisse, die die Arbeitsgruppe „moderne IT-gestützte Planungsmethoden (BIM)“ innerhalb der Reformkommission in den letzten 12 Monaten aus ihrer Arbeit gewonnen hat. Daraus geht unter anderem hervor, dass vom Auftraggeber über Bauindustrie, Bauhandwerk, planende Berufe bis hin zum Immobilienbetreibern alle profitieren, im Wesentlichen von:

- Kostensicherheit und Effizienzsteigerung (durch transparentes und vollständiges digitales Informationsmanagement im Planungs- und Bauprozess)

- Qualitätssteigerung bei der Bauausführung (Fehlervermeidung und Termintreue durch präzise Vorausplanung mit objektorientierten Planungsmethoden)

- Optimierung ökologischer Kennwerte, CO2 Reduzierung (durch frühzeitigen Datenabgleich in der Planung und transparente Daten in der Bauausführung)

- Verbesserte Position deutscher Planer, deutscher Bauwirtschaft und Zulieferer auf dem Weltmarkt (durch Markenbildung einer durchgängigen ganzheitlichen Qualität).



buildingSMART e.V.

Der buildingSMART e.V. wurde 1995 (als IAI e.V., Industrieallianz für Interoperabilität) im Rahmen einer weltweiten Initiative führender Unternehmen rund um das modellbasierte, intelligente Planen, Bauen und Nutzen gegründet. Der unabhängig agierende Verein fördert offene Schnittstellen und die openBIM Methode in Deutschland, Österreich und der Schweiz. BIM (Building Information Modeling), die zeitgemäße Arbeitsmethode fürs Planen und Realisieren von Bauvorhaben, basiert auf der aktiven Vernetzung aller am Bau Beteiligten. Der buildingSMART e.V. steht für hohe Qualität bei der Festlegung von Standards und Lösungen, nicht nur bei technischen Lösungen, sondern auch mit Blick auf Anwender und ihre Prozesse. Mehr Informationen unter www.buildingsmart.de.


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